Roman Klementovic: Wenn die Stille schreit (Buch)

Roman Klementovic
Wenn die Stille schreit
Gmeiner, 2021, Hardcover, 124 Seiten, 8,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Mit „Wenn die Stille schreit“ präsentiert der Gmeiner-Verlag einen kurzen und knackigen Krimi in einem ungewöhnlichen Format, das etwas so groß wie eine Postkarte ist. Roman Klementovic beweist, dass in der Kürze die Würze liegt.


Zwei entflohene Mörder machen die Gegend unsicher. Tim ist deswegen in Panik und will zu seiner schwangeren Frau nach Hause. Aber das Wetter ist gegen ihn. Ein Schneesturm, der Ausfall der Stromversorgung und viele unpassierbare Straßen machen ihm das Leben schwer. Als er endlich zu Hause ankommt, ist seine Frau nicht mehr da und guter Rat teuer…

 

Wie man sich denken kann, macht sich der besorgte Mann auf die Suche und gerät zusehends immer mehr in eine Welt, in der Wirklichkeit und Wahnvorstellungen miteinander vermischt werden. Das Ganze ist ein beklemmendes Szenario gepackt, wie man es von einem Psycho-Thriller erwarten kann, nur dass diese Geschichte sich ganz auf den Moment, auf wenige Stunden konzentriert.

Interessant ist dabei, wie die Wahrnehmung des Helden langsam aber sicher verschwommener und verwirrter wird, aber dennoch kann man die Pointe am Ende so nicht vorhersehen.

Die Story wird flott und ohne Schlenker erzählt. Der Autor hat bewusst die Ich-Perspektive gewählt, so dass man ganz bei dem Protagonisten ist, seine Angst und Verzweiflung förmlich spürt und die Ereignisse natürlich nur aus seiner Sicht sieht. All das macht den Reiz der kurzen, aber sehr atmosphärischen Erzählung aus, die schneller zu Ende ist, als man möchte, aber gute Unterhaltung vom Anfang bis zum Ende bietet, auch wenn sie nicht alle Fragen bis zum letzten klärt. Dennoch ist man nicht unzufrieden mit dem Ausgang.

„Wenn die Stille schreit“ ist ein kurzer und knackiger Krimi, der von Anfang bis Ende mit einem fast horrorartigen und beklemmenden Szenario und einer spannenden Auflösung punkten kann.