Golden Kamuy 12 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 15. September 2021 09:55
Satoru Noda
Golden Kamuy 12
Übersetzung: Burkhard Höfler
Cross Cult, 2021, Paperback, 208 Seiten, 10,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Die Suche nach dem Gold der Ainu ist immer noch das Hauptthema der Serie „Golden Kamuy“. Sie nimmt sich nun aber auch die Zeit, die Figuren weiter auszubauen und einen Einblick in ihren Hintergrund zu geben. Auch die Kultur der Ureinwohner wird weiter vorgestellt.
Auf der Reise in das Gefängnis, in dem der Schwerverbrecher Nopperabu sitzt, der letzte Antworten auf die Lage des Schatzes geben kann, begegnen die Helden immer wieder schrägen, teilweise auch gestörten Typen. Sie müssen dem „Tierliebhaber“ Anehata endlich Einhalt gebieten, sonst stört er die Natur noch mehr.
Und während sich die Männer erholen, erfährt die junge Asirpa weitere Geheimnisse über ihre Herkunft und Abstammung von einer wandernden Wahrsagerin ihres Volkes. Doch kann sie der Frau überhaupt glauben?
Manchmal fragt man sich, ob es wirklich um den Schatz geht, oder mehr darum, die Kultur der Ainu in all ihren Facetten vorzustellen. Denn auf der Reise in das abgelegene Gefängnis machen die Helden wieder einmal Halt bei den zahlreichen Verwandten Asirpas und bekommen weitere Bräuche der Ainu zu sehen.
Dabei geht der Künstler auch ein wenig mehr auf den Hintergrund ein. Denn die Wahrsagerin hat interessante Dinge zu berichten, die Asirpa verwirren. Ob es stimmt oder nicht, das bleibt weiterhin offen, aber interessant ist es schon, macht es doch deutlich, dass das Gold unter Umständen auch für andere Zwecke als persönliche Bereicherung verwendet werden kann.
Zugleich zeigt es, wie weit manche Europäer, die man so gar nicht auf dem Schirm hatte, Anfang des 20. Jahrhunderts haben kommen können.
Und nicht zuletzt wird ein genauerer Blick auf die Kultur der Einheimischen geworfen, die die Natur aus einem ganz besonderen Blickwinkel betrachten.
Der Humor dominiert diesmal deutlich mehr und ist außergewöhnlich derb. Er passt aber ausgesprochen gut zu den Figuren, die so mehr Farbe erhalten.
Auch wenn die eigentliche Handlung so nicht voran schreitet, amüsant und unterhaltsam bleibt es dennoch in „Golden Kamuy“ und macht durch die Enthüllung eines Geheimnisses, das wahr sein könnte - oder vielleicht auch nicht - neugierig auf die Fortsetzung.