World of Warcraft Sonderband 4 (Comic)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Sonntag, 24. Oktober 2010 11:47

Da „World of Warcraft“ ist das weltweit erfolgreichste Massive-Multiplayer-Online-Roleplaying-Game (kurz „MMORG“) ist, das Millionen von Spielern vorweisen kann, ist natürlich auch ein nicht zu verachtender Markt für Merchandise da. Selbst Bücher und Comics in verschiedenen Ausprägungen finden ihren Raum. Oft genug begleiten sie die aktuellen Kampagnen, hin und wieder erzählen sie aber auch eigene kleine Randgeschichten, die durchaus auch für später Bedeutung gewinnen können. Das könnte zum Beispiel auch bei der derzeit in der bei Panini erscheinenden Sonderband-Reihe der Fall sein. „Armageddon“, der vierte Band, fängt jedenfalls da an, wo der dritte aufgehört hat und widmet sich weiter dem Halbork Med’an, dem ein großes Schicksal zukommt, ist er doch der Erbe und das Gefäß großer Magien.

Abseits von der Schlacht der Horde und der Allianz gegen den Lichkönig führt die Magierin Jaina Prachtmeer einen ganz anderen Kampf gegen den abtrünnigen Oger Cho’gall. Sie formiert den Rat von Tirsfal neu, der aus den Magiern jeder bekannten Rasse besteht. Ihre Kräfte sollen in einem Helden gebündelt werden, der sie dann gegen den Feind lenkt. Der Auserwählte ist kein anderer als Med’an, der wenig über sich und sein Erbe weiß und niemandem wirklich traut. Nach und nach gelingt es einigen, die vorher an der Seite von König Varian Wynn gekämpft haben, den jungen Halbork zum Zuhören zu bringen und vielleicht davon zu überzeigen , dass er für das Überleben der Welt wichtig ist. Denn auch wenn er das Ergebnis eines Zuchtprogramms sein mag, das ein mächtiger Magier vor langer Zeit aus genau diesem Grund begonnen hat, so ist er durch die Einwirkung seiner Mutter und das Blut seines Vater frei von jeglichem Fremdeinfluss oder der Versklavung seiner Seele – eine Gnade, die ihr nie erwiesen wurde. Und so ist er derjenige, der nun das Schicksal der Völker in seinen Händen hält.

Ganz offensichtlich widmen sich immer zwei Bände einem in sich geschlossenen Abenteuer, auch wenn diese fließend ineinander übergehen, wie man es bereits bei dem Kampf Varian Wrynns um sein Königreich gesehen hat. So findet auch in „Armageddon“ der Handlungsbogen um Med’an sein vorläufiges Ende, auch wenn es gut möglich sein kann, dass er nicht zum letzten Mal auftaucht. Die Geschichte konzentriert sich jetzt ganz auf den jungen Halbork und seine Verbündeten auf der einen Seite und den größenwahnsinnigen Oger auf der anderen Seite und führt sehr geradlinig auf den Showdown zu. Dementsprechend verzichtet man auf all zu komplexe Intrigen und lässt der Action den Vorrang, damit die Handlung auch ihr Ende findet. Auch die Figuren entwickeln sich nur noch bedingt weiter, da alles auf die dynamische Darstellung der Kämpfe ausgerichtet ist.

Alles in allem endet die Erzählung so, wie man es auch im Spiel erwartet – fast alle Helden kommen noch einmal dazu, ihre Fähigkeiten einzusetzen und den jungen Med’an zu unterstützen. Doch die Geschichte endet damit nicht. Es gibt noch einen sehr interessanten Ausklang, der gleichzeitig dazu dient, neue Figuren einzuführen und langsam auf eine neue Handlung einzustimmen, die vermutlich zeitgleich mit der nächsten Erweiterung für „World of Warcraft“ erscheinen wird.

„Armageddon“ dürfte wie „Angriff der Geißel“ vor allem „World of Warcraft“-Fans fesseln, die sehr viel mehr mit den kleinen Andeutungen und Hinweisen anfangen können, als normale Leser. Selbst wenn man nur ein wenig über die Entwicklungen im Spiel weiß, so spürt man doch, das mehr hinter allem steckt als nur eine unterhaltsame Geschichte. Allerdings liegt es dann an einem selbst, ob man diesem raffinierten Lockruf verfällt, sich ebenfalls an dem Spiel und seiner neuen Erweiterung zu beteiligen oder nicht.

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