Das Haus Zamis 62: Hexenjagd, Madeleine Puljic & Logan Dee (Buch)

Das Haus Zamis 62
Hexenjagd
Madeleine Puljic & Logan Dee
Titelbild: Mark Freier
Zaubermond, 2021, Taschenbuch, 204 Seiten, 14,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Monsignore Tatkammer ist einer der große Drahtzieher hinter den Angriffen auf die Familie Zamis. Doch wer ist der Dämon, der im Auftrag von Abraxas den Angriff auf die Zamis koordiniert?

Vor Jahrhunderten war Tatkammer ein einfacher Bruder im Orden eines Klosters. Bis ein Auftrag an den jungen, streng gläubigen Mann ergingt: Er, der mit Pinsel und Farbe gut umzugehen wusste, sollte dem Heiligen Vater ein Bild schaffen - ein Gemälde mit den sieben Todsünden zum Inhalt.

Der Prior seines Klosters entsendet den unbedarften Mönch in die Welt, sich Inspirationen zu beschaffen und die Sünden am eigenen Leib kennen zu lernen - und Tatkammer findet Gefallen an dem, was ihm begegnet…


Nachdem wir nun wissen, wer sich hinter dem Namen Tatkammer verbirgt, wo der Dämon seine Wurzeln hat, geht es danach wieder in die Jetztzeit.


Gerade in Hamburg weilend, ereilen Coco Zamis kurz hintereinander zwei mehr als schmerzhafte Todesimpulse - jemand aus ihrem engsten Familienkreis, besser gesagt gleich zwei Dämonen, starben eines gewaltsamen Todes. Nur dem Eingreifen einer entfernten Verwandten - der Tochter des Vetters von Michael Zamis, von deren Existenz Coco bis dahin nichts ahnte - verdankt sie es, dass sie sich in dem hochherrschaftlichen Anwesen an der Elbe von den beiden so unerwarteten Schlägen erholen kann. Ihr Vater bittet, ja sie haben richtig gelesen, er bittet Coco der Ermordung ihrer Schwester Lydia sowie ihres Bruders Adalmar nachzugehen. Zusammen mit ihrer Cousine macht sich Coco auf nach England - wo sie schon erwartet wird.


Eine neue Autorin gibt ihr Debüt bei „Das Haus Zamis“ - eine Österreicherin, die der Liebe wegen in Hamburg wohnt und bereits bei „Perry Rhodan“ und bei Piper und Knaur gezeigt hat, dass sie schreiben kann.

Zum Einstieg darf sie uns die Geschichte des früheren Mönchs nahe bringen - und sie löst ihre Aufgabe mit Bravour.

Die Verführung des Kirchenmannes durch die Sünden, die diesem auf seinem Weg begegnen, sind überzeugend ausgearbeitet, sein Zögern, seine Abscheu aber auch die Faszination, die die Geschehnisse auf ihn ausüben und die Neugier, der er schließlich nachgibt werden gut herausgearbeitet. Ich bin bereits jetzt gespannt, ob und wie die Verfasserin in künftigen Beiträgen den Wiener Schmäh in ihre Romane einfließen lassen wird.

Logan Dee führt dann die Handlung im „Jetzt“ fort. Und er schneidet Zöpfe ab - Lydia ist tot, Adamar, einer der interessantesten Figuren der Zamis-Sippe, ebenfalls. Das ist schon harter Tobak, ein herber Verlust wobei mir das Ableben Adamars, der ja nicht eben der Untalentierteste der Zamis’ war, fast ein wenig zu glatt, ohne zu viel Gegenwehr geriet.

Abraxas bleibt weiterhin in seiner Darstellung rätselhaft. Hier werden die weiteren Bände des Zyklus sicherlich noch nähere Beschreibungen und Informationen für uns bereithalten.

„Hexenjagd“ ist ein gut zu lesender, spannender Roman, der die Handlung stilsicher fortsetzt.