Arne Hoffmann: Quickies - Sex an ungewöhnlichen Orten (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Freitag, 18. Juni 2021 20:20

Es gibt Personen, die schon der Gedanke an Quickies, also, schnellen „Sex an ungewöhnlichen Orten“, heiß werden lässt. Die Gefahr, dabei entdeckt, ja, beobachtet zu werden, vielleicht sogar eine gewisse exhibitionistische Neigung können den Wunsch, es an einer einsehbaren Stelle zu treiben, genauso befeuern wie die Hoffnung, einen insgeheim gehegten Traum endlich zu realisieren, zum Beispiel Sex an einem Badesee, im Kino, in einem Aufzug, auf der Motorhaube des Autos oder auf dem Balkon. Vielleicht will man auf diese Weise auch einer langjährigen Beziehung frische Impulse verleihen oder einfach etwas Neues probieren.

Das wirft natürlich einige Fragen auf, davon die wichtigste: Darf man überhaupt Sex in der Öffentlichkeit haben? Wird man erwischt, kann man wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses belangt werden. In manchen Ländern werden durchaus drastischere Strafen als ein Bußgeld oder ein kurzer Gefängnisaufenthalt verhängt. Insbesondere wenn Kinder Zeugen entsprechender Aktivitäten werden, wird kaum jemand ein Auge zudrücken, es ein Kavaliersdelikt nennen und die Beteiligten davonkommen lassen.

Infolgedessen warnt Arne Hoffmann eindringlich jeden, der das Risiko eines Quickies außerhalb eines abgeschlossenen Zimmers auf sich nehmen will, bei der Wahl von Ort und Zeit grundsätzlich darauf zu achtet, dass nicht zufällig Kinder oder überhaupt Unbeteiligte zu Beobachtern werden können. Der Betreiber eines Sex-Shops, in dessen Umkleide es passiert, oder einer Kneipe, deren WC dafür genutzt wird, mag großzügig über einen einmaligen Quickie hinwegsehen oder lediglich ein Hausverbot erteilen, doch ist immer mit weitreichenderen Maßnahmen zu rechnen.

Auch sollte man sein Vorhaben sorgfältig planen, gegebenenfalls den Partner einweihen - nicht jeder wird spontan mit Begeisterung reagieren -, als Location besser einen Platz wählen, den man nicht regelmäßig frequentieren muss/möchte, praktische Kleidung tragen und so weiter, damit es schnell geht, man sich notfalls rasch zurückziehen und vielleicht durch eine treuherzige Ausrede eine Anzeige abwenden kann.

Neben diesen wesentlichen Punkten gibt der Autor weitere nützliche Ratschläge und nennt einige Orte mehr, die viele Quickie-Freunde als reizvoll erachten, wobei sowohl die Vor- als auch die Nachteile angesprochen werden, wie beispielsweise die Probleme bei Sex im Wasser, am Sandstrand, in der Sauna oder in einer Seitengasse und wie man sie reduzieren kann. Wer nicht gar so mutig ist, dem empfiehlt er Clubs mit speziellen Angeboten.

Er weist auch darauf hin, dass man beim Quickie nicht unbedingt sein Ziel, den Orgasmus, erreicht, weil man gestört wird und abbrechen muss, das Zusammensein unter heiklen Bedingungen doch nicht so erfüllend ist, wie man erwartet hat, oder der Platz ein klarer Abtörner ist (ein schmutziges WC). In dem Fall zieht man sich sinnvollerweise an einen behaglicheren Ort zurück, um dort zu vollenden, was zuvor nicht funktioniert hat.

Arne Hoffmann wendet sich an ein Publikum, für das Quickies eher Neuland sind. Im Großen und Ganzen liefert er jedoch nur Warnungen, Beispiele und Ratschläge, auf die jeder selbst kommen müsste, der es ausprobieren will. Wer sich hingegen spontan dazu hinreißen lässt, denkt in dem Moment ohnehin nicht über das Gelesene und mögliche Folgen nach - und vergisst, dass die Realität selten so romantisch ist, wie es ein Film oder Buch suggeriert.

Wie in den Ratgebern des Autors üblich, findet man am Ende ein umfangreiches Verzeichnis weiterführender Sachbücher, auf die er sich bei seinen Erläuterungen stützt. Ferner ist eine Leseprobe aus einer thematisch passenden Kurzgeschichte von Arne Hoffmann enthalten, die man über den beigefügten Code kostenlos im Internet herunterladen kann.

Kurz, sachlich, informativ - aber Neues oder Tipps, auf die man auch als Quickie-Neuling nicht selbst kommt, sind kaum enthalten.

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