Strange Academy 1: Schule der Magie (Comic)

Strange Academy 1
Schule der Magie
(Strange Academy 1-6, 2020)
Text: Scottie Young
Zeichnungen: Humberto Ramos
Übersetzung: Alexander Rösch
Panini, 2021, Paperback, 152 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

In den Comics war Doctor Strange bisher immer ein Einzelkämpfer, der gerade einmal mit seinem Gehilfen Wong zusammenarbeitete. Aber nun, wie die Magie wieder in die Welt zurückzukehren scheint und auch normale Kinder feststellen müssen, dass sie mehr können als andere, ist eine richtige Schule von Nöten, die „Strange Academy“.


Der Oberste Zauberer der Erde gründet diese zusammen mit anderen erfahrenen Magiern wie Dr. Voodoo und Scarlet Witch. Sie sammeln andere geeignete Lehrer um sich, unter ihnen auch ehemalige Schüler und Freunde, sogar der Uralte kehrt zu dem zurück, was er schon immer gerne getan hat. Die Schule selbst befindet sich in New Orleans, einem Ort, der selbst voller mystischer Kräfte und Gefahren ist.

Hierhin kommt Emily Bright, die nicht mehr länger verbergen kann, dass sie eine Magierin ist, aber auch keine Kontrolle über ihre Kräfte hat. Eine geheimnisvolle Frau holt sie auf die Akademie, wo sie von nun an mit Dämonen, Feen, Asgardiern, Frostriesen und vielen anderen unterrichtet werden soll. Sie muss sich dabei auf Einiges einstellen, denn nichts ist mehr so, wie man es kennt.


Die Künstler greifen einen Trend auf, der in den letzten Jahren sehr beliebt wurde und spinnen ihre eigene Version daraus. Sie nehmen einen Schuss magisches Internat wie Hogwarts, fügen die entsprechenden unterschiedlichen Kinder und Jugendlichen hinzu, plus einen guten Schuss Geheimnisse und Gefahren.

Es gibt viele, die sich dort bewähren müssen, weil der Schatten ihrer Eltern oder ihrer Herkunft über ihnen liegt. Emily dient dabei tatsächlich mehr als Verbindung für den Leser, der ja auch von der Warte der normalen Welt in die der Magie schauen muss. Und Emily entwickelt sich schnell zu etwas Besonderem, sie hat mehr den Durchblick als die anderen, die teilweise in den Vorurteilen und Traditionen ihrer eigenen Welten gefangen sind.

Neben all dem, was zu solchen Internatsgeschichten dazu gehört, gibt es natürlich auch noch eine unangenehme Bedrohung, die Witterung aufnimmt und am Ende zuschlägt. Dennoch bleibt der Ton der Geschichte eher leicht und heiter, denn auch die erwachsenen Charaktere - vor allem Doctor Strange - werden mit einem Augenzwinkern in Szene gesetzt und die Unterrichtsstunden laden zu einem Schmunzeln ein. Dazu kommt verspieltes und detailreiches Artwork, das der Geschichte die richtige Atmosphäre verleiht und auch der Action die richtige Dynamik gibt.

„Strange Academy“ 1, „Schule der Magie“, ist der gelungene Auftakt einer Serie, die die magische Welt und um Doctor Strange ein wenig auf den Kopf stellt und die Leser immer wieder zum Schmunzeln einlädt, ehe dann doch das Abenteuer wieder in den Mittelpunkt rückt und einen dramatischen Cliffhanger beschert.