Signal to Noise (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 20. Oktober 2010 10:16
Signal to Noise
(Signal to Noise)
Text: Neil Gaiman
Illustrationen & Design: Dave McKean
Übersetzung: Gerlinde Althoff
Panini, 2010, Hardcover (29,4 cm x 22 cm), 100 Seiten, 19,95 EUR, ISBN 978-3-86607-932-8
Von Rowena Weddehage
„Signal to Noise“ handelt von den letzten Monaten eines Filmautors, der Krebs im Endstadium hat. Die Ärzte können nichts mehr tun, um ihn zu retten. Sämtliche Maßnahmen, sein Leben zu verlängern, lehnt er ab. Aber gerade diese Fügung des Schicksals inspiriert ihn dazu, den letzten Film seines Lebens zu drehen. Und zwar über eine Apokalypse, die nie eingetreten ist. Die Apokalypse zur Jahrhundertwende 1999/2000.
„Signal to Noise“ ist ein etwas anderer Comic. Es dreht sich nicht um klassische Action und Krawumm-Highlights, sondern geht eher in die künstlerische Richtung. Der Leser wird geradezu genötigt, über das, was er liest, nachzudenken, um den Sinn dieses Comics zu verstehen. Auf der anderen Seite kann man sich aber auch entspannen und die Bilder und Texte auf sich wirken lassen.
Die Zeichnungen sind sehr schön. Es wird zwischen den Zeichenstilen von abstrakt bis real gewechselt. Es wurde sehr gutes und festes Papier verwendet; der Druck ist sauber. Allein schon das Cover ist ein Kunstwerk.
„Signal to Noise“ erschien erstmals in den 1980er Jahren. Es war eine Serie, die monatlich mit neuen Episoden aufwartete. Später wurde der Titel zu einem Filmprojekt und Bühnenstück umgearbeitet. 1996 entstand sogar eine Radiofassung von Anne Edyvean, die „Signal to Noise“ wahrscheinlich am besten umgesetzt hat, da hierbei nur Geräusche verwendet werden konnten.
Wer diesen Comic lesen will, sollte sich etwas im Bereich Psychologie und Kunst auskennen. Ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit und Background-Kenntnissen mitzubringen, ist von Vorteil, was nicht heißen soll, dass das weniger leseerfahrene Publikum für den Band zu ‚dumm‘ sei. Es könnte jedoch sein, dass er bei nicht ausreichendem Wissen langweilig wirkt, sofern der tiefere Sinn nicht begriffen wird.
Als Bonus gibt es am Anfang ein paar andere Werke von Neil Gaiman und Dave McKean mit den Titeln „Hackers“, „Dekonstruktion“ und „Vier Mauern“.