Blue Period 7 (Comic)

Tsubasa Yamaguchi
Blue Period 7
Übersetzung: Lasse Christiansen
Cross Cult, 2021, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Blue Period“ beendete mit dem letzten Band zwar einen Handlungsbogen, aber die Künstlerin scheint Spaß daran zu haben, weiter zu machen und schildert nun das Leben nach der Aufnahme in die Kunst-Akademie.


Yatora Yaguchi gehört zu den wenigen Auserwählten seines Fachbereichs, die an der Gedai angenommen wurden. Allerdings muss er schon in den ersten Tagen feststellen, dass an der renommierten Kunst-Akademie alles anders läuft als gedacht.

Es ist schon hart zu hören, dass die bisherigen Leistungen nicht zählen, ja dass sie alle sogar das, was sie bisher lernten mehr oder weniger über Bord werfen sollen, um neu anzufangen. Das ist schon ein Schock und eine Erfahrung, die Yatora an seine Grenzen bringt, aber er ist auch niemand, der schnell aufgibt.


Es ist eine Sache, Kunst zu erlernen und eine andere, Kunst auszuüben. Die Aussage, alles zu vergessen, was man gelernt hat, ist gar nicht so selten an den entsprechenden Schulen. Denn wer wirkliche Kunstwerke erschaffen und nicht nur reproduzieren möchte, der braucht mehr als die Beherrschung der Werkzeuge. Und das genau versuchen die Dozenten und Tutoren aus den Schülern herauszukitzeln, ebenso wie die Tatsache, dass nun harte Arbeit und ein langer Weg vor ihnen liegt; eine Erkenntnis, die auch erst mal verarbeitet werden muss.

Vermutlich liegt die Zeichnerin mit ihren Schilderungen gar nicht einmal so falsch und gibt so einen netten Einblick in die moderne und reale Kunst-Szene. Das Thema mag vielleicht nicht jedermann ansprechen, ragt aber aus der Masse der normalen Schul- und Universitätsgeschichten heraus und wird sehr ansprechend präsentiert.

Das liegt vor allem daran, dass sich die Schüler ganz der Sache ergeben haben und nicht mit romantischen Gefühlen beschäftigt sind. Wenn sie sich gedanklich mit den anderen beschäftigen, dann nur im Zusammenhang mit der Kunst und dem Vergleich mit sich selbst.

„Blue Period“ beginnt überraschenderweise einen neuen Handlungsbogen, der den jungen Helden nach bestandener Prüfung nun an der Kunstschule selbst zeigt, deren Dozenten nichts Besseres zu tun haben, als das Selbstbewusstsein der Erstsemester zu zerpflücken und sie dazu zu bringen, sich neue Wege zur Kunst zu erschließen.