Trees 2: Zwei Wälder (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 19. Mai 2021 14:50
Trees 2
Zwei Wälder
(Trees Vol. 2, 2016)
Text: Warren Ellis
Zeichnungen: Jason Howard
Übersetzung: Christian Langenhagen
Cross Cult, 2021, Hardcover, 128 Seiten, 20,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Warren Ellis und Jason Howard beschreiben in ihrer Serie „Trees“ eine Invasion der besonderen Art. Ihre Wesen aus dem All kommunizieren nicht mit den Menschen, sie sind eines Tages einfach da.
Riesenhafte Bäume kamen vor zehn Jahren aus dem All und gruben sich tief in die Erde ein. Das geschah meist in den großen Städten, wenn auch nicht nur. Die Menschen versuchten sie zu bekämpfen, aber nichts davon gelang. Die Zivilisation wurde erschüttert, ganze Staaten vielen ins Chaos, auch wenn die Menschen sich mit der Zeit an alles gewöhnten, denn es passierte ja nichts weiter.
Allerdings war die Ruhe trügerisch, wie sich zuletzt in Spitzbergen erwiesen hat. Die führende Wissenschaftlerin geht nun auch auf den Orkney-Inseln weiteren verräterischen Spuren nach, während der Bürgermeister von New York weiter seine Intrigen spinnt.
Von den Handlungsebenen aus dem ersten Band sind erst einmal nur zwei übrig geblieben, vermutlich um die Weichen für die weitere Geschichte zu stellen, Da ist auf der einen Seite der junge und dynamische Bürgermeister von New York, der den Kampf gegen die Bäume immer noch nicht aufgegeben hat und alles tut, um die los zu werden.
Auf der anderen Seite ist da aber auch die britische Wissenschaftlerin Jo Creasy, die die Katastrophe im hohen Norden miterlebt und überlebt hat. Sie wird nun auf die Orkney-Inseln geschickt um sich etwas anzusehen und trifft dabei auf die eigensinnigen Inselbewohner, die sich ihre eigenen Gedanken machen.
Wie es bei Bäumen so üblich ist, denken auch diese außerirdischen Invasoren in viel größeren zeitlichen Dimensionen. Den Menschen bleibt also Zeit, die wirkliche Gefahr zu lokalisieren und etwas dagegen zu unternehmen, wie es in einer guten Science-Fiction-Geschichte auch sein sollte.
Sieht man einmal von den Geschehnissen in New York ab, bleibt die Handlung ansonsten eher ruhig. Aber gerade die auf den Orkaden haben was, stellen sie die Gefahr doch auf eine sehr eindringliche Weise dar, die mehr unter die Haut geht als der offene Kampf.
Die Spannung bleibt erhalten, denn es gibt immer wieder Andeutungen und Hinweise, dass die Gefahr noch lange nicht ausgestanden ist sondern im Gegenteil immer bedrohlicher wird, auch wenn die meisten Leute das nicht wahrnehmen.
„Trees“ 2, „Zwei Wälder“, konkretisiert das Grauen, das zwar immer noch still und leise daher kommt aber nichtsdestoweniger da ist, nachdem ein erstes Beispiel bewiesen hat, wie die nächste Phase der Invasion aussehen wird. Thriller und Horror-Elemente werden wie immer gut miteinander verwoben und stellen die Weichen in eine sehr interessante Richtung.