Johannes Wilkes: Heirate nie auf Spiekeroog (Buch)

Johannes Wilkes
Heirate nie auf Spiekeroog
Prolibris, 2021, Paperback, 200 Seiten, 10,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Der 1961 in Dortmund geborene Johannes Wilkes ist Arzt und Psychotherapeut. Er lebt seit mehr als fünfundzwanzig Jahren in Franken und schreibt seit längerem Sachbücher und Romane zu den verschiedensten Themen. Seit bereits 2013 erscheinen die Krimis um Kommissar Mütze. Mit „Heirate nie auf Spiekeroog“ setzt er die Reihe fort.


Wie schon in den vergangenen Jahren verbringt Kommissar Mütze zusammen mit seinem Lebensgefährten Karl-Dieter den Sommerurlaub auf Spiekeroog. Entspannen und den Strand genießen ist angesagt, denn mit der Ruhe könnte es für sie bald vorbei sein.

Denn dann verschwindet die Braut einer Hochzeitsgesellschaft, ihr Kleid wird im Hafenbecken treibend gefunden. Das deutet zwar auf ein Verbrechen hin, aber der Kommissar denkt erst man nicht dran, sich da einzumischen. Die Suche nach der Vermissten ist Aufgabe des Inselpolizisten. Doch kann er sich auch noch zurückhalten, als schon bald noch mehr geschieht? Oder muss er dann doch eingreifen?


Auch wenn dies schon der zwölfte Roman um den Kommissar und seinen Lebensgefährten ist kommt man doch leicht in die Geschichte, auch wenn ein paar kleine einführende Infos fehlen. Die Geschichte nimmt sich Zeit, die Figuren und auch das Setting vorzustellen, folgt dem eher gemütlichen Trott auf der Insel, den vor allem die langjährigen Urlauber schon kennen.

Der eigentliche Fall beginnt absurd und passt sich der augenzwinkernden Atmosphäre der Geschichte an. Denn tatsächlich spielen auch die Befindlichkeiten der Helden - vor allem die von Karl-Dieter - eine Rolle, der durch seine schrägen Ideen für so manchen Lacher sorgt und irgendwie der krasse Gegensatz zu Mütze ist, der das ganze Leben eher gelassen sieht und angeht. Dazu kommt dann noch das amüsante ABC-Geschwader, das für weitere Schmunzler sorgt.

Aber immerhin vergisst der Autor die Krimihandlung auch nicht, entrollt sie nach und nach gekonnt vor den Augen des Lesers und bringt diese zu einem glaubwürdigen und logischen Abschluss. Dabei gibt es zwar keine sonderliche Action, aber die Handlung wird dennoch nicht langweilig weil sie straff genug erzählt wird.

„Heirate nie auf Spiekeroog“ erweist sich als amüsanter Wohlfühlkrimi, der zwar mit einem interessanten Fall zu unterhalten weiß aber vor allem auf amüsante Situationen und kauzige Figuren setzt, die das Geschehen augenzwinkernd auflockern.