Lori Handeland: Wolfsfieber – Kreaturen der Nacht 4 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 14. Oktober 2010 11:04
Lori Handeland
Wolfsfieber
Kreaturen der Nacht 4
(Crescent Moon, 2006)
Aus dem Amerikanischen von Patricia Woitynek
Titelgestaltung von HildenDesign unter Verwendung von Motiven von iofoto/Shutterstock und Dennis Donnohue/Shutterstock
Autorenfoto von Richard Bublitz
Lyx, 2009, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 384 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8228-8
Von Irene Salzmann
Die Kryptozoologin Diana Malone trauert immer noch um ihren verstorbenen Mann, der sein ganzes Leben der Erforschung der Werwölfe gewidmet hat und von der Fachwelt verspottet wurde und noch wird, weil er nie einen Beweis für ihre Existenz erbringen konnte. Als der reiche Geschäftsmann Frank Tallient Diana Informationen zukommen lässt, die darauf schließen lassen, dass ein Werwolf sein Unwesen in den Sümpfen von Louisiana treibt, sagt sie zu, das Wesen für ihn zu fangen, denn das ist die Chance, auf die sie immer gewartet hat, um ihren Mann zu rehabilitieren.
Doch kaum ist Diana in New Orleans angekommen, ereignen sich merkwürdige Dinge, die deutlich machen, dass ihr Job weitaus schwieriger ist, als sie befürchtet hat. Soll sie an Voodoo-Zauber glauben oder eher von einer realen Bedrohung ausgehen? Trotz ihrer Skepsis holt sie sich Rat bei Cassandra, der Besitzerin eines Voodoo-Ladens. Selbst Adam Ruelle, den sie als Führer durch die Sümpfe anheuert, lässt alle inneren Alarmanlagen in ihr klingeln. Offenbar weiß er sehr viel mehr, als er ihr verraten will. Dennoch fühlt sie sich zu ihm hingezogen, und leidenschaftliche Liebesnächte sind die Folge. Schließlich kommt sie seinen Geheimnissen auf die Spur und ist bitter enttäuscht. Aber alles soll noch schlimmer und vor allem lebensgefährlich für Diana werden ...
„Wolfsfieber“ ist der vierte in sich abgeschlossene Band aus Lori Handelands „Kreaturen der Nacht“-Serie. Nachdem zuvor die Nebendarsteller aus Band 1 in den Mittelpunkt der Geschehnisse traten, führt die Autorin diesmal mit Diana Malone einen völlig neuen Charakter ein. Die Bücher sind locker miteinander verknüpft durch das Auftauchen bekannter Figuren wie dem Werwolfjäger Edward Mandenauer, der Wissenschaftlerin Dr. Elise Hanover und anderer. Natürlich werden nebenbei auch gleich die Weichen für den nächsten Band gestellt, in dem Cassandra, die neue Freundin Dianas, die Hauptrolle spielen wird.
Wie man es von der Autorin gewohnt ist, zieht sie ihr Publikum schnell in den Bann einer spannenden und phantastischen Handlung, die das Werwolf-Phänomen behutsam mit Voodoo-Magie verknüpft und ihm so eine neue Facette verleiht. Immer wieder überrascht die Handlung durch unvorhersehbare Wendungen, so dass man dem Band gern bis zum finalen Höhepunkt folgt. Trotzdem kommen die Romantik und die erotischen Einlagen nicht zu kurz, was vor allem die Fans der Paranormal Romances erfreuen dürfte. Allerdings müssen Diana und Adam erst viele Missverständnisse klären, ihre – d.h., in erster Linie Adams – Geheimnisse offenbaren und einander vertrauen, um gemeinsam einen gefährlichen Gegner unschädlich machen und verhindern zu können, dass sich dessen Fluch auf Adam überträgt. Die Interessen des Paares kollidieren prompt mit Dianas Auftrag und Mandenauers Mission, wodurch die Situation weiter kompliziert wird.
Die Geschichte ist sehr komplex und packend, die Charaktere sind sympathisch und interessant. Die erotischen Momente wirken mitunter etwas deplatziert, da die Hauptfiguren auch in gefährlichen Situationen kaum die Finger voneinander lassen können. Die Beschreibungen sind recht explizit, mitunter auch etwas derb hinsichtlich der Wortwahl.
Alles in allem ist „Wolfsfieber“ ein weiterer mitreißender Band aus Lori Handelands Werwolf-Reihe, der nicht nur die Freunde der Romantic Mystery anspricht, sondern auch die Phantastik-Leser gut unterhält, da die Handlung vor der Romanze rangiert und nicht an Magie und mythischen Wesen gespart wird.