Monika Spang Sternzwillinge (Buch)

Monika Spang
Sternzwillinge
Titelbild und Illustrationen: Markus Spang
2020, Hardcover, 254 Seiten, 17,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die 1970 in Karlsruhe geborene Monika Spang studierte Agrarbiologie und Journalismus, lebt aber heute mit ihrer Familie am Bodensee und widmet sich ganz dem Schreiben. Nach fünf Bilderbüchern hat sie nun das erste längere Buch veröffentlicht, das sich an Leser um die zehn Jahren richtet.


Die burschikose Alex unterzieht sich mehreren Mutproben um Teil einer Bande um den vorlauten Klaus zu werden. Die anderen Jungs und Mädchen haben nur Unsinn im Kopf; der allerneuste ist in einem verfallenden Haus zu übernachten, in dem es spuken soll. Das ist nicht gerade toll, denn Alex glaubt, nur wenige Nächte zuvor ihrem gerade erst zuvor verstorbenen Großvater begegnet zu sein.

Und tatsächlich trügt ihr Instinkt sie nicht, denn bei einer nächtlichen Begegnung bekommt sie nicht nur ein Amulett geschenkt, dieses bringt sie auch dazu, einen alten Mann kennenzulernen, der sie in eine Welt voller Magie und Wunder mitnimmt - um Teil einer Prophezeiung zu werden.


Geister sind präsent in dieser Geschichte, die einen Bogen über ein Jahrhundert schlägt und dabei vor allem die Heldin in eine besondere Welt mitnimmt. Durch die Augen des Kindes erzählt die Autorin von den unheimlichen Begegnungen, die zwar alle irgendwie gruselig sind, aber auch spannend und faszinierend warmherzig.

Nichts ist wirklich bedrohlich, stattdessen wird eher eine verwunschene, fast märchenhafte Atmosphäre geschaffen. Die Verbindung entsteht durch einen uralten Mann, den Alex auf dem Friedhof kennenlernt und der ein ähnliches Amulett trägt. Er gibt Alex wichtige Hinweise und begleitet sie später auch auf dem Weg, der sie in eine besondere magische Welt entführt und schließlich auch zu ihrer Bestimmung führt.

Auf liebevolle und kindgerechte Weise greift die Welt der Geister in das Leben der Kinder ein, die anfangen nicht länger nur Unsinn zu machen, sondern die Augen für die kleinen Wunder in der Natur zu öffnen. Selbst das Großmaul Klaus macht eine besondere Wandlung durch.

Erzählt wird die Geschichte in einem warmherzigen Tonfall und ohne Angst zu machen. Die Vergangenheit ist nicht finster und traurig, sondern eröffnet einen wunderbaren Weg, der einen Traum entstehen lässt, von dem am Ende alle verzaubert werden.

Die Figuren sind so gestaltet, dass sich gerade junge Leser in ihnen wiederfinden können, aber auch Erwachsene werden an der geschickt verwobenen Handlung ihren Spaß haben können, denn der wahre Hintergrund der „Sternzwillinge“ enthüllt sich erst nach und nach und schlägt irgendwie auch erfahrene Leser in den Bann.

„Sternzwillinge“ ist ein magisches Buch für alle Leser ab zehn Jahren, die sich gerne einmal in die Welt der Geister entführen lassen, um so besondere Gaben und dadurch auch den Zauber der Natur zu entdecken, ein modernes Märchen, das ohne erhobenen Zeigefinger an die kleinen Wunder erinnert, die es überall zu entdecken gibt.