WattenAngst - Mord zwischen den Meeren (Buch)

Andreas Schmidt
WattenAngst - Mord zwischen den Meeren
CW Niemeyer, 2021, Paperback, 468 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Andreas Schmidt wurde 1969 in Wuppertal geboren, der Stadt, in der er auch zahlreiche seiner Krimis ansiedelte. Seit 2010 verfasst er auch jede Menge Krimis über die Tochter seines ursprünglichen Helden Kommissar Ulbricht, die an die Nordseeküste umgesiedelt ist. „WattenAngst Mord zwischen den Meeren“, ist der vierte Band seiner erfolgreichen Küsten-Reihe um Wiebke Ulbricht.


Alles beginnt mit dem Mord an einem erfolgreichen Unternehmer, der auf Husum keinen guten Ruf hat und damit viele Feinde. Deshalb stehen Wiebke Ulbricht und Jan Petersen zusammen mit ihren Flensburger Kollegen erst einmal vor einem unlösbaren Rätsel, denn die Ehefrau und die Geliebte des Ermordeten haben durchaus Alibis und auch alle anderen Spuren verlaufen im Sand.

Zur gleichen Zeit verschwinden junge Frauen aus der Gegend spurlos; von einer findet sich nur die Kleidung wieder, sie selbst sind nicht aufzufinden. Scheinbar ist jemand am Werk, der sich gut darauf versteht, seine Taten zu verwischen - vielleicht sogar ein Serienkiller…


Wie man sich denken kann, hängen beide Fälle tatsächlich mehr zusammen als gedacht. Der Autor gibt dem Leser schon früh erste Hinweise, denn er beschreibt nicht nur die Ermittlungen sondern auch die Gedankengänge und Taten des Mannes, den sie suchen und der ihnen anfangs immer einen Schritt voraus ist. Immerhin ist schon sehr auffällig, dass die Frauen einander sehr ähnlich sehen-– und dazu einer anderen Person, die noch am Leben und ihnen auch bekannt ist.

Mit fortschreitender Handlung werden entsprechende Verbindungen aufgebaut, die es einem erlauben mitzurätseln und die Gedankengänge der Ermittler nachzuvollziehen. Denn wie immer spielt auch Kollege Zufall ein wenig mit und hilft, ein Netz von Verbindungen aufzudecken, das vorher gar nicht ersichtlich war.

Gänsehaut kommt zusätzlich auf, weil man miterleben darf, was der Mörder anstellt und wie er sich dabei fühlt; zudem werden ein paar falsche Spuren gelegt, die ebenfalls für die nötige Spannung sorgen.

Da fügen sich die ruhigeren Momente, in denen man die Ermittler näher kennenlernen darf, gut ein und bieten zudem die nötige Abwechslung.

Der Fall steht jedoch immer im Mittelpunkt, die persönlichen Sorgen und Nöte der Hauptfigur sind eher ein Zubrot. Dadurch kommt die Geschichte gut zur Geltung, der Fall bleibt von Anfang bis Ende spannend und gelegentlich wird es auch noch dramatisch genug, dass man die Luft anhalten darf.

Die Figuren selbst erhalten Profil, so dass man sie sich gut vorstellen kann und Anteil an ihrem Schicksal hat, selbst wenn sie nur kurz auftreten. Selbst der Täter hat interessante Züge.

„WattenAngst - Mord zwischen den Meeren“ ist unterhaltsames Lese-Vergnügen, das von Anfang bis Ende spannend ist und zudem auch noch einen gewissen Grusel-Faktor bietet, gerade was den Täter und sein Handeln angeht.