Die Flüsse von London 7: Mit Abstand! (Comic)

Die Flüsse von London 7
Mit Abstand!
Text: Ben Aaronovitch, Andrew Cartmel, Lee Sullivan & Luis Guerrero
Titelbild und Zeichnungen: Lee Sullivan
Übersetzung: Kerstin Fricke
Panini, 2021, Paperback, 128 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Mittlerweile sind die Comics zur erfolgreichen Buch-Reihe um Peter Grant und das Folly sehr gut eingeführt und werden von Comic-Liebhabern, wie den Lesern der Texte ungeduldig erwartet. Vorliegend entführen uns die Zeichner und der Autor in die Vergangenheit. Es geht um ein mehr als unrühmliches Kapitel der britischen Vergangenheit.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wollten alle Siegermächte die ultimative Waffe die den Krieg im Fernen Osten abrupt beendet und den Sieg herbeigeführt hat in ihrem Arsenal besitzen. Um aber Atomwaffen zu bauen benötigt man angereichertes Uran - in Windscale (heute Sellafield genannt) wurde eine entsprechende Anlage geschaffen, die nicht nur Strom für die ganze Region liefern sollte, sondern auch den Grundstoff für den Bau der Bomben. Die Überhitzung des Reaktors 1957 führte zu einem Brand, der in eine Katastrophe hätte münden können.

Vor diesem geschichtlichen Hintergrund liest sich Peter Grant in eine alte Akte seines Vorgesetzten Nightingale ein, der damals den Vorfall aus nächster Nähe beobachtet und hilfreich eingegriffen hat.

Ein deutscher Wissenschaftler, der mit seinen besonderen Gaben von den Briten rekrutiert und im Werk eingesetzt wurde, entpuppt sich als Serienkiller junger, exotischer Frauen. Zusammen mit einem Kriegskameraden macht Nightingale sich auf, dem Mörder zu jagen - auch wenn dieser von ganz oben immer wieder gedeckt wird.


Während Peter Grant vorliegend eine Auszeit nimmt, erfahren wir ein klein wenig mehr aus dem Leben und den Einsätzen Thomas Nightingales - zunächst aus dessen Einsätzen im Zweiten Weltkrieg, später dann bei einer Verfolgung im London der späten 50er Jahre. Hier wie dort setzt der spätere Chef von Grant Magie fast wie selbstverständlich ein, lässt Flugzeuge aufgrund Maschinenversagens vom Himmel fallen, oder Autos liegen bleiben.


Zeichner Lee Sullivan nutzt dieses Mal neben den bräunlichen Erdtönen viel Grün, um die Bilder damit zu prägen. Lediglich das Kraftwerk wird in grau und gelb dargestellt - auch um die Gefahr, die von der Strahlung ausgeht, farblich umzusetzen.

So ist auch dies eine willkommene Ergänzung zu den Romanen, bietet dem Betrachter einmal mehr eindringliche Bilder, viel Tempo und Action klasse umgesetzt sowie eine spannende Handlung.