Monika Niehaus: Geschichten aus Donnas Kaschemme - Fantastische Storys vom Rande der Milchstraße (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Samstag, 27. Februar 2021 11:02

Am Rande der Galaxis, auf einem uninteressanten Planeten, liegt sie: Donnas Kaschemme, in der die Wirtin ihr selbst gebrautes Bier ausschenkt - und das, da sind sich alle Reisenden von Nah und Fern einig, ist das absolut beste Bier, das man in der Milchstraße überhaupt bekommen kann.

So kommen sie von überall her, aus anderen Zeiten und Paralleluniversen, vom Olymp und dem Zentrum des Universums, um in der Kneipe einzukehren. Alle sind sie willkommen, Götter und Aliens, Jäger und Gejagte - sofern sie den nötigen Obolus oder zumindest eine gute Geschichte dabei haben.

Hier tanken sie nicht nur das herbe Gebraute, sondern erzählen auch Geschichten - und wer aufschneiden kann, der ist hier klar im Vorteil. Denn merke, zwei Stammgäste - Willi, der beste Kopfgeldjäger und mieseste, daher auch immer finanziell klamme Spieler der Galaxis und Quoxx, der Kuiper-Belter - haben die Wirtschaft zu ihrem zweiten Heim auserkoren… und beide können Storys erzählen - ich sage Ihnen, das zieht ihnen die Schuhe nebst Unterwäsche aus.

Also nur keine Scheu, immer hereinspaziert, denn langweilig wird es ihnen bestimmt nicht werden - und für Hausmannskost nebst der flüssigen Variante ist gesorgt.

Kennen sie die „Tales of Gavagan’s Bar“ von Fletcher Platt & L. Sprague de Camp oder die „Calahan’s Saloon“-Storys von Spider Robinson? Wenn Sie diese Frage mit Ja beantworten und die Geschichten mögen, dann hätte ich da etwas für Sie.

Monika Niehaus hat in den von Thomas LeBlanc herausgegebenen Anthologien der Phantastischen Bibliothek Wetzlar über die Jahre eine erklägliche Anzahl von Kurzgeschichten - mit Betonung auf kurz - um Donnas Wirtschaft veröffentlicht. Dazu kamen Beiträge zu anderen Anthologien, die ebenfalls in der Trinkhalle angesiedelt sind, so dass es sich anbot, die wunderbar pointierten Erzählungen in einem Band zu sammeln und dem Leser zu offerieren.

Gesagt, getan, Michael Haitel nahm sich des Projekts an, Rainer Schorm schuf mehrere ganzseitige Farbillustrationen, Jörg Weigand steuerte ein Nachwort bei und fertig ist der Garant für ein paar wunderbare Stunden abwechslungsreicher Lektüre.

Das sind kleine Preziosen, die man immer einmal wieder gut einschieben kann, aber auch auf einen Rutsch genießen mag.

Stilistisch ansprechend, ideenreich und überraschend wartet hier so manche Entdeckung auf den Rezipienten, bei deren Genuss man am liebsten selbst zur Tür der Kaschemme hineinwandeln würde. Wohl bekomms, es lohnt sich.

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