Greg Walters: Der Orden der Âlaburg (Buch)

Greg Walters
Der Orden der Âlaburg
Farbseher-Saga 5
Titelbild: Alerim
bene Bücher, 2020, Paperback, 348 Seiten, 13,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Fünf Jahreszeiten ist es nun schon her, dass die Streiter der Âlaburg den Angriff der Vonynenhorden zurückgeschlagen haben und damit die Eroberungspläne Caoimhes zunichte machten. Seitdem sind die vier Rassen, die den Kontinent bevölkern, damit beschäftigt, ihre Wunden zu lecken und wieder aufzubauen, was vernichtet wurde.

Eine Feier soll die größten Helden des Sieges wieder zusammenführen. Zwar gab Leik im Verlauf des Kampfes für den Sieg seine Magie auf und kann nun die einzig magisch Begabten vorbehaltene Âlaburg nicht mehr betreten, aber in Sichtweise zur Burg soll das Treffen auch ihm zu Ehren stattfinden.

Während hier gefeiert werden soll, die einstigen Gefährten in Erinnerungen schwelgen, ist der Frieden und das Zusammenleben mit Elben, Zwergen und Orks so Manchem der menschlichen Fürsten ein Dorn im Auge.

Auf dem Nachbarkontinent - von dem aus der Angriff erfolgte - ist Unruhe an der Tagesordnung. Besiedelt von wiederbelebten Vonynen, erwartet diese - nach dem Tod ihrer Beschwörerin - die Auslöschung ihrer untoten Existenz. Erste, jüngere Beschworene sind schon zerfallen; nur ein Boyd auf dem vakanten Thron könnte die Vonynen am untoten Leben halten.

Die Spione berichten, dass es in Razuklan noch einen Boyd gibt - und schon wird ein Plan in die Tat umgesetzt, sich diesen zu bemächtigen.


Die Geschichte war in sich schlüssig und rund erzählt. Warum Greg Walters seiner Tetralogie noch drei weitere Bände folgen lässt, erschließt sich mir nicht wirklich. Seine Schöpfung selbst ist weder so dezidiert noch gelungen, dass sie sich als detailreich gezeichneter Handlungsort unbedingt anbieten würde; die vier Gefährten sind ebenfalls nicht wirklich unersetzlich.

Sicherlich, die nett zu lesenden Kabbeleien untereinander tragen zur Lesefreude bei, doch hier hätte ein kompletter Neuanfang dem Autor die Möglichkeit eröffnet, interessantere und überzeugende Protagonisten zu zeichnen.

Sei es, wie es ist: Zumindest die Harry-Potter-Anleihen lässt Walters vorliegend endlich hinter sich. Stilistisch wieder eher einfach gestrickt, setzt er seine Handlung auf ein neues Fundament - einfach, indem er diese weg von dem bisherigen, leidlich bekannten Handlungsort auf den anderen Kontinent verlegt.

Der Rest bietet sich recht bekannt an; die Kämpfe, Geheimnisse und Intrigen entsprechen dem Gewohnten, Fantasy-Dutzendware, um es auf den Punkt zu bringen. Stilistisch weiterhin eher einfach gestrickt, wartet ein geradlinig erzähltes Abenteuer auf den Leser, das, wie man es gewohnt ist, den Konflikt und den Antagonisten einführt, erste Pflöcke einschlägt und versucht auf die Fortsetzung neugierig zu machen.