Birgit Gürtler: Teufelsmeer (Buch)

Birgit Gürtler
Teufelsmeer
Hybrid, 2020, Paperback, 360 Seiten, 15,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die 1984 in Wiesbaden geborene Birgit Gürtler lebt heute an der Costa Blanca und schreibt mit Leidenschaft Romane in allen möglichen Genres, sei es Krimi, Abenteuer oder auch für Kinder. „Teufelsmeer“ ist eine Geschichte zwischen Fantasy und Thriller.


Ein altes Schriftstück, das dem Antiquitätenhändler Lucius in Deutschland in die Hände fällt, berichtet vom Untergang eines Transportschiffs der Kaiserliche japanischen Marine und einer Kiste voller Schätze. Das weckt Begehrlichkeiten bei denen, die diese wertvollen Artefakte an sich bringen wollen.

Schon bald werden der Antiquar und seine junge Gehilfin Alex in das Intrigenspiel mit hineingezogen, das sie in das Chinesische Meer, an einen verbotenen Ort und zu Monstern führt, die sie bisher nur aus der Folklore kannten: den Kappa.


Wie in einem klassischen Abenteuer-Roman geraten die Helden, die einmal nicht romantisch miteinander verbandelt sind sondern eher wie Mentor und Schülerin wirken, in ein Abenteuer, dass sie schon bald an die Grenzen ihrer Kraft führt, denn einerseits können und dürfen sie Niemandem trauen, da sie nicht die Einzigen sind, die den Kunstschätzen hinterher rennen.

Und einige der anderen Interessenten zeigen sich in ihren Mitteln gnadenlos, ebenso wie die Monster, mit denen auch die Helden zu tun bekommen. Dabei zieht die Autorin alle Register des Mystery-Thrillers, wirft zunächst viele Hinweise in den Raum und entfaltet danach das Panorama an Geheimnissen und Intrigen.

Sie ist nicht gerade zimperlich in ihren Beschreibungen, zartbesaitete Gemüter werden sicherlich das eine oder andere Mal schlucken, wenn sie gnadenlos beschreibt, dass die Kappa keine niedlichen Monster sind, sondern Menschenfresser.

Und auch sonst bietet sie Einiges an überraschenden Wendungen, die neben der ganzen Action die Spannung hoch halten. Einzig am Ende macht sie es sich mit der Auflösung vielleicht etwas zu einfach, denn die Helden schaffen es auf einmal die Schwierigkeiten schneller als erwartet zu überwinden und nehmen nicht wirklich etwas von ihren Erlebnissen mit. Das ist aber bei der lebhaften Handlung zu verschmerzen, die in erster Linie auf gute Unterhaltung abzielt. Dementsprechend erhalten auch die Figuren gerade genug Profil, um Sympathie oder Ablehnung zu wecken. Immerhin lässt die Autorin jegliche Romanze außer Acht und beweist, dass die Heldin nicht immer emotional verbandelt werden muss.

„Teufelsmeer“ ist ein unterhaltsamer und kurzweiliger Mystery-Thriller, der nur am Ende etwas schwächelt aber für zwischendurch gut zu unterhalten weiß, gerade wenn man Action liebt.