Once & Future 2: Das alte England (Comic)

Once & Future 2
Das alte England
(Once & Future, Vol. 2, 2020)
Text: Kieron Gillen
Zeichnungen: Dan Mora
Übersetzung: Michael Schuster
Cross Cult, 2021, Hardcover, 160 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit „Once & Future“, die wieder einmal den alten britischen Mythen und Sagen nachgeht, diese aber gekonnt modern und natürlich auch actionreich in Szene zu setzen weiß.


Das Leben ist nicht mehr so wie es einmal war und Duncan weiß jetzt, warum er bisher kaum etwas auf die Reihe bekommen hat. Aber ein Zurück scheint es nicht mehr zu geben, denn er sieht die Welt nun mit anderen Augen. Deshalb grollt er auch seiner Großmutter Bridgette und versucht so wenig wie möglich Kontakt mit ihr zu haben, obwohl er immer noch viel zu wenig weiß.

Außerdem braut sich neues Unheil zusammen, denn König Artus ist nicht vernichtet, sondern brütet in der Anderswelt Rachepläne aus. Schließlich schickt er jemanden los.

Und auch an anderer Stelle werden Intrigen gesponnen, und weitere Legenden aus dem Abgrund der Geschichte geholt…


Man muss es den Künstlern lassen: sie verstehen, ihre Leser bei der Stange zu halten. Zwar ist der Held nun erwacht und ein Teil der übersinnlichen Ereignisse, aber er ist weit davon entfernt, wirklich viel tun zu können. Das Wissen hütet immer noch seine tatkräftige Großmutter Bridgette McGuire, die lange Zeit als Dämonenjägerin unterwegs war und ohnehin ahnt, dass ihr Sieg nicht vollkommen war.

Deshalb ist sie auch zur Stelle, als es ernst wird und geht nicht wieder weg, als neue Schwierigkeiten losbrechen. Und es macht Spaß ihr zuzusehen - ist sie doch weit davon entfernt, eine gemütliche Dame zu sein. Stattdessen kämpft und flucht sie, stellt ein weiteres Mal ihren Enkel in den Schatten. Aber auch der hat sich schon ein wenig weiterentwickelt, auch wenn er noch viel mehr lernen muss.

Der Hintergrund entwickelt sich ebenfalls weiter, es wird ersichtlich, dass mitnichten der untote König in der Anderswelt die Fäden zieht. Tatsächlich sind die Gegner viel mächtiger als gedacht und entfesseln Etwas, das ähnliche Schwierigkeiten bereitet wie die Ritter der Tafelrunde.

Spannend, actionreich und blutig kommt die Serie daher, immer ein wenig aufgelockert durch die zynischen Kommentare der Großmutter und den schwarzen Humor, der auch irgendwie dazu gehören muss, um das Ganze rund zu machen. Zugleich ist es interessant zu sehen, wie geschickt die Künstler die Mythen miteinander verbinden.

„Once & Future“ 2, „Das alte England“, macht da weiter, wo der erste Band aufgehört hat und wieder einmal recht viel Spaß, zumal erneut die Großmutter und nicht der jugendliche Held mit Begleiterin im Mittelpunkt der Saga steht. Mythen und Sagen werden unterhaltsam in die Moderne transportiert und sorgen für die dramatische Action und den Horror, der die Saga so abwechslungsreich machen.