Johannes Anders: Rücksturz nach Tyros - Sternenlicht 2 (Buch)

Johannes Anders
Rücksturz nach Tyros
Sternenlicht 2
Saphir im Stahl, 2020, Taschenbuch, 182 Seiten, 13,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Nach dem desaströsen Krieg gegen die Frogs ist die menschliche Hegemonie auseinandergebrochen. Die Sternenlicht-Vereinigung ist die größte der verbliebenen Sternen-Koalitionen. Zwölf Forschungsraumer wurden ausgesandt, das All zu erforschen, neue Planeten zu entdecken und nach fremden Leben zu suchen.

Die „Ferdinand Maggelan“ und ihre fünf Erkundungskreuzer haben eine neue Rasse entdeckt. Doch die Vlock entpuppen sich als ebenso aggressiv, wie erfolgreich. Nicht weniger als vier der Kreuzer havarieren, ein Großteil der Crews stirbt bei dem Gefecht. Doch ein Rücksturz nach Tyros kommt für Admiralin Armstrong nicht in Frage. Sie will ihre Mission, auch unter erschwerten Bedingungen, zu einem Erfolg machen.

Schwer angeschlagen gelingt die Kontaktaufnahme mit den reptiloiden Skram - allein, die Verhandlungen erweisen sich als tückisch, zumal die Teilnehmer ganz unterschiedlichen Erinnerungen an die Ereignisse haben. Nur bei ihren Träumen gibt es die unerklärliche Übereinstimmung, die in der Realität fehlt - was aber ist Realität, was Traum und was passiert überhaupt mit der Besatzung?


Ende 2019 startete Verlagsinhaber Erik Schreiber in seinem Saphir im Stahl Verlag eine neue SF-Reihe. Die „Sternenlicht“-Titel sollen den alten Sense of Wonder der klassischen SF-Romane der 70er und 80er Jahre wieder wecken, sollen ganz bewusst an die so erfolgreiche „Orion“-Heftserie andocken und in diesem Universum, zeitlich gut einhundert Jahre später angesiedelt, packende Weltraum-Abenteuer kredenzen.

Der erste Band aus der Feder von Altmeister und „Orion“-Veteran Horst Hoffmann konnte nicht überzeugen; vorliegender Band ist besser!

Johannes Anders nutzt die Vorlagen der alten „Orion“-Romane nur sehr dosiert, um uns seine Story um die mysteriösen Vorgänge des Forschungsschiffes nahe zu bringen.

Es geht für die Kommandantin wie den Leser darum herauszufinden, was eigentlich vorgeht. Dabei gibt es neben den vielen verschachtelten Rätseln jede Menge spannende Entwicklungen. Die Kämpfe nehmen dabei eine eher untergeordnete Rolle ein, in erster Linie begegnen wir zwei Fremdvölkern, die unsere Forscher auf Trab halten.

Das liest sich schnell in ein paar Stunden, wie wir dies von den Heftromanen alter Prägung kennen. Dabei begegnen uns bekannte Stereotypen ebenso wie interessante Charaktere, die aufgrund der Kürze des Textes aber nicht wirklich detailliert beschrieben werden können. Stilistisch bewegt sich der Titel auf Heftroman-Niveau, erinnert an alte „Terra Astra“-Hefte.

Ein erfolgreicher Neustart wurde geschafft, der nächste Band liegt auch bereits vor und Pläne für die Fortsetzung im Vierteljahres-Rhythmus gibt es auch.