Hi Score Girl 6 (Comic)

Rensuke Oshikiri
Hi Score Girl 6
Übersetzung: Sascha Mandler
Cross Cult, 2021, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

In „Hi Score Girl“ sind nun schon einige Jahre ins Land gezogen und die Spielhallen verabschieden sich langsam aber sicher aus der Gamer-Kultur, auch wenn sie noch existent sind. Und auch für Haruo wird es langsam in anderer Hinsicht ernst.


Koharu hat es immer noch nicht aufgegeben, ihn für sich auch als Freund zu gewinnen. Doch scheinbar sieht er sie weiterhin nur als Kumpel, etwas, was sie nicht länger ertragen kann und will, deshalb fordert sie ihn zu einem Duell heraus und muss vor allem eines feststellen: von Mädchen hat er immer noch keine Ahnung. Daher sollen Dating-Games Abhilfe schaffen.

Und dann kommt auch noch Akiras Schwester mit einer ungewöhnlichen Bitte auf ihn zu. Wird es Haruo dadurch gelingen, dem armen reichen Mädchen wieder näher zu kommen?


Langsam aber sicher kündigt sich der Schwanengesang der Spielhallen an, auch wenn die immer noch existieren und durchaus frequentiert werden. Aber die Konsolen sind auf dem Vormarsch und auch das Erstellen eigener Spiele. Auch die ersten Dating-Games kommen ins Spiel - die sind aber etwas, mit denen echte Spieler nicht wirklich etwas anfangen können.

Die amüsante Zeitreise geht in dieser Hinsicht weiter, vergisst aber auch die menschliche Seite nicht. Noch immer ist Haruo natürlich der Nerd, gibt sich aber dennoch schon redliche Mühe, erwachsen zu werden und lässt sich sogar mal darauf ein, die Bedürfnisse von Mädchen besser kennen zu lernen. Auch Akira sieht er wieder, wenn auch zunächst erst einmal auf andere Weise als gedacht.

Liebevoll und verspielt geht die Geschichte weiter und nimmt sich selbst nicht so ernst. Es passt zudem, dass die Liebesgeschichte so unbeholfen und manchmal auch naiv daher kommt, da man das als Leser irgendwie von den Helden erwartet. Denn auch der Künstler sieht eher die Gaming-Geschichte im Vordergrund als die Liebe zwischen dem Helden und irgendeinem Mädchen.

„Hi Score Girl“ ist wie immer recht nostalgisch gehalten und kommt ein wenig verklärt daher, was die alten Spiele und die Zeiten mit den ersten Konsolen angeht. Wie immer steht die Liebe hintenan, bekommt aber zum Ende hin einen interessanten Schubs.