Ilka Sommer: Wolfsliebe - Der Weg zu mir 3 (Buch)

Ilka Sommer
Wolfsliebe
Der Weg zu mir 3
Illustrationen: Anja Nehaus
2020, eBook, 4,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Ilka Sommer ist 49 Jahre alt und arbeitete über 25 Jahre als Bankkauffrau, bis sie sich dazu entschloss, den Beruf an den Nagel zu hängen und eine Hundepension zu eröffnen, aber auch Romane zu schreiben; ein Schritt, den sie nie bereut hat. Nach einem Buch über ihre Erfahrungen mit der Hundepension folgte die Trilogie „Der Weg zu mir“, deren dritter Band nun erschienen ist.


Der ehemalige Banker Jan hat einen langen Weg hinter sich. Erst stellte er seine früheren Werte in Frage und brach aus seinem alten und fest geregelten Leben aus, fand Erfüllung in der Kommunikation mit Wölfen, dann wurde seine Freundin schwer verletzt und er selbst musste miterleben, wie das Wolfscenter, in dem er Arbeit gefunden hatte, in Brand gesteckt wurde. Das brachte ihn an den Rand des Selbstmords.

Nun versucht er, endlich wieder neuen Halt im Leben zu finden und neuen Sinn. Eine große Hilfe dabei bleibt der mentale Kontakt zu den Wölfen, aber auch seine Lebensretterin Gabriele und seine Vermieterin erinnern ihn daran, wie wertvoll er selbst ist. Auch wenn gerade jetzt noch einige schwere Prüfungen auf ihn warten.


Man merkt der Autorin ihre Liebe zu Hunden und Wölfen aber auch spirituellen Wegen an, denn sie lässt bei den Beschreibungen auch sehr stark eigene Erfahrungen und Kenntnisse einfließen. Dadurch bekommt der Roman eine mystische und magische Note, auch wenn die Ereignisse doch eher realistisch bleiben.

Jan muss erst einmal wieder lernen, sich selbst zu lieben und zu akzeptieren und vor allem auch andere Menschen in sein Herz zu lassen. Das entfremdet ihn natürlich auch von früheren Freunden - vor allem von Silvia, die aber immer noch nicht ganz so bereit ist, ihn so einfach gehen zu lassen.

Dafür sorgen andere Menschen in seinem Leben, dass er wieder Halt findet, an seine eigenen Fähigkeiten glaubt und ihnen vertraut, was auch wichtig wird. Als es noch einmal hart wird für kommt, werden zum einen die traumatischen Ereignisse im Wolfscenter aufgewühlt und zum anderen gerät auch noch ein Mitglied seines geliebten Wolfsrudels in Gefahr.

Der Roman stellt auf spirituelle Weise Fragen an den Leser und bietet zwar eine unterhaltsame Geschichte, die man auch ganz gut ohne Vorkenntnis der anderen Bücher verstehen kann, rührt aber bewusst auch die Gefühle der Leser an und bringt sie zum Nachdenken. Denn durch die Wölfe kann nicht nur der Held etwas lernen, auch die, die sich auf ihn und seine Geschichte eingelassen haben. So ist das Ende auch mehr als wohl verdient.

„Wolfsliebe“ ist der ansprechende und noch einmal so aufwühlende wie spirituelle Abschluss der Trilogie „Der Weg zu mir“, der zwar mit magischen Elementen spielt, sie aber in erster Linie dazu benutzt, die realistische Handlung zu vertiefen.