Feral 1 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 09. November 2020 11:56
Feral 1
Autoren: Ömer Yalinkilic, Alexander Iffländer, Mr. Hyde
Titelbild: Ömer Yalinkilic
Zeichnungen: Ömer Yalinkilic, Eike Meyer
Ömer Yalinkilic Verlag, 2020, A4 Broschüre, 48 Seiten, 6,66 EUR
Rezension von Elmar Huber
Mit „Feral“ starten Herausgeber, Autor und Zeichner Ömer Yalinkilic und sein Team ein Horror-Comic-Magazin, das sich laut eigenen Worten an den „alten Warren-Magazine wie zum Beispiel „Creepy“, „Eerie“ und besonders „Vampirella“ orientiert“.
Tatsächlich scheint das Heft in Format (DIN A4), Layout und Machart aus der Zeit gefallen zu sein, und man kann den Vergleich mit dem alten, deutschen „Vampirella“-Magazin (aus dem Volksverlag) voll unterschreiben. Mit der Vampirin Feral hat man auch eine Figur an der Hand, die hier noch als Erzählerin und Gastgeberin auftritt; zukünftige Abenteuer der dunklen Schönheit sind nicht ausgeschlossen.
Enthalten sind vier Geschichten, die das Heft inhaltlich sehr abwechslungsreich machen und einen gelungenen Spagat zwischen klassischer Schauer-Erzählung und moderner Horror-Story hinlegen.
Besonders die etwas längere Hauptgeschichte, „A Monarchs Wedding“, über einen Schmetterlingssammler, der sich auf die Suche nach einem seltenen Exemplar begibt, überzeugt auf ganzer Linie. Auch wenn man die Pointe schon kommen sieht. Es herrscht eine angenehm anachronistische Atmosphäre, die grafische Umsetzung ist überraschend verspielt, ohne aufdringlich zu sein.
Sehr lässig ist auch die Story „Voodoo Kebap“, über den afrikanischen Kebap-Laden, der den Türken das Geschäft kaputtmacht, weil sie eine besonders leckere Fleischfüllung anbieten. Zeichner Eike Meyer bringt mit cooler Feder optische Abwechslung in den Band.
Insgesamt ist das Heft sehr beeindruckend ausgefallen. Es ist eine sympathische Hobby-Produktion, doch mit spürbarem Anspruch. Die Ansage „leicht erotische Horrorgeschichten“ wird voll und ganz eingehalten. Und auch die Macher sind mit Recht von der Qualität überzeugt: „Feral“ erscheint parallel als deutsch- und englischsprachige Ausgabe für den internationalen Markt.
„Feral“ 1 ist eine beeindruckende Hobby-Produktion im „Vampirella“-Magazin-Stil. Volle Empfehlung nicht nur für die Nostalgiker unter den Horror-Fans.