Michael Schmidt & Fantasyguide präsentieren: Alles eine Frage des Stils (Buch)

Michael Schmidt & Fantasyguide präsentieren
Alles eine Frage des Stils
Titelbild: Detlef Klewer
2020, Paperback, 321 Seiten, 12,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Fantasyguide.de gehört nicht nur zu den alteingesessenen Webseiten, die sich mit der Phantastischen Literatur beschäftigen, sie bietet auch einen fundierten Überblick über das Genre. Neben Rezensionen gibt es News, Artikel, Interviews und Kolumnen, die anders als man dem Namen entnehmen zu glauben meint, sich nicht nur auf die Fantasy beschränken. Das Crossover-Magazin bietet dem Interessierten Wissenswertes aus den Bereichen Fantasy, Science Fiction und Horror.

Und damit kommen wir zur vorliegenden Anthologie.

Bereits zum sechsten Mal bietet die Anthologie-Reihe nun eine Bühne für Geschichten aus allen drei oben genannten Genres, wobei zu bedauern ist, dass der vorliegenden Band der letzte dieser kleinen aber feinen Reihe sein wird. Laut dem Vorwort des Herausgebers, Michael Schmidt überschwemmen zumeist thematisch vorgegebene Anthologien den Markt, so dass für das bunte Allerlei kein Raum mehr bleibt.

Nun, zum „Abgesang“ haben Herausgeber und Fantasyguide.de noch einmal gerufen und viele, Altbekannte wie Neuautoren, haben sich gefunden, den Leser mit ihren Geschichten zu faszinieren.


Mit von der Partie sind auch Verfasser, die in den vorhergehenden Bänden bereits bewiesen haben, dass sie zu erzählen wissen und uns erneut in ihre Welten entführen. So legt Markus K. Korb eine Erzählung um seinen Krieger Kronn aus dem Saramee-Universum vor, Christel Scheja setzt ihr in den Fantasyguide.de-Anthologien „Scherben“ und „Schiff der Spione“ erschienenes High-Fantasy-Epos fort.

Neben Markus’ Erzählung haben mich drei andere Beiträge besonders in ihren Bann ziehen können.

Detlef Klewer bietet uns in der Titelgeschichte „Alles eine Frage des Stils“ ein wundervoll stimmiges Steampunk-Ambiente an, in dem sich seine interessanten Figuren bewegen. Hier würde ich gerne weitere Geschichten verfolgen.

Chris Schlicht berichtet uns atmosphärisch dicht in „Wechselbalg“ von der Heimsuchung eines Jugendheims durch und mittels eines alten Spiegels.

Achim Hildebrand schließlich weiß in „Der Kalligraph der Ratten“ von der Gefangennahme eines Kalligraphen, der die Revolution der Rattenmänner mit seinen Fähigkeiten im Fälschen alter Urkunden entscheidend voran bringen soll, zu berichten.


Es ist zu bedauern, dass dieses Potpourri, das sich ganz bewusst keine Genre-spezifischen oder thematischen Schranken aufgelegt hat, nicht länger existiert. Die Herausgeber haben Sachverstand bewiesen und die Verfasser handwerklich ansprechende Texte vorgelegt, die eine Lücke hinterlassen werden.