Blue Period 3 (Comic)

Tsubasa Yamaguchi
Blue Period 3
Übersetzung: Lasse Christiansen
Cross Cult, 2020, Paperback mit Klappenbroschur, 224 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-368-1

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit „Blue Period“, das zwar in der Schule spielt, aber einen ganz anderen Schwerpunkt hat als so viele andere Geschichten, in denen Romantik und Humor regieren. Hier ist es die Kunst und die Suche nach einer erfüllenden Aufgabe.


Yataro Yaguchi beißt sich weiter in der Vorbereitungsschule durch und versucht seinen Traum in die Tat umzusetzen. Sein Ehrgeiz ist geweckt, gerade weil ihm nichts mehr in den Schoß fällt, sondern er hart arbeiten und noch sehr viel lernen muss.

 

Denn langsam wird es ernst - es ist Winter und schon in wenigen Monaten sind die Aufnahmeprüfungen bei den Kunstakademien, auch bei der Gedai, auf die er unbedingt gehen will. Gerade seine Klassenlehrerin wird diesmal zu einer wichtigen Hilfe.


Es ist wirklich kein populäres Thema, das sich die Mangaka da herausgepickt hat, aber er ragt so tatsächlich aus der Masse der ganzen anderen Geschichten heraus, in denen es weniger um das Lernen als die Aktivitäten rundherum geht. Gerade weil sie der Kunst und dem Erlernen von Techniken so viel Raum gibt, kann vermutet werden, dass die Künstlerin einen ähnlichen Weg gegangen ist und nun ihren Lesern vermitteln will, worauf es bei der Malerei ankommt.

Das ist durchaus jugendgerecht umgesetzt, weil sie viel aus der Sicht ihres Helden schildert und daher auch in die Welt ihrer Leser abtaucht, aber es ist zu befürchten, dass durch das leidenschaftliche Plädoyer anderes zu kurz kommt. Denn die Charaktere haben nur ein sehr dünnes Profil und entwickeln keine Ecken und Kanten. Auch gibt es kaum Dinge, die man über sie erfährt und die über die Lust an der Kunst hinausgehen. Das kann auf Dauer sicherlich schaden, noch aber überwiegt die Spannung, die durch die Vermittlung des Wissens erzeugt wird. Auch die Zeichnungen sind dementsprechend gehalten.

„Blue Period“ ist weiterhin keine Schulgeschichte wie jede andere, denn noch immer steht das Malen und Zeichnen im Vordergrund, so ist alles andere ist Nebensache oder gar nicht vorhanden. Wer nach Humor und vor allem Romantik sucht wird die nicht finden… nur ein liebenswert-leidenschaftliches Plädoyer für die schönen Künste.