Star Wars Sonderband 127: Rebellen und Schurken (Comic)

Star Wars Sonderband 127
Rebellen und Schurken
(Star Wars 68-72)
Autor: Kieron Gillen
Zeichnungen: Phil Noto
Übersetzung: Matthias Wieland
Panini, 2020, Paperback, 116 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1983-0

Rezension von Christel Scheja

Nachdem die Rebellen der Herrscherin von Shu-Torun eine Lektion und dem Imperium eine schwere Schlappe zugefügt haben, sind sie mehr denn je auf der Flucht, denn ihnen ist nicht entgangen, dass jede Menge Sonden auf der Suche nach ihnen sind. Auch dagegen müssen sie etwas unternehmen, was sie nun im neuesten „Star Wars Sonderband: Rebellen und Schurken“ beweisen müssen.

 

General Riekan ruft Luke, Leia, Han und Chewie zu sich, um ihnen seine neuen Pläne zu unterbreiten. Um das Imperium auf falsche Fährten zu führen, sollen sie an drei Orten gleichzeitig aktiv werden. Chewie wird zusammen mit C3-PO auf einen entlegenen und von allem Leben verlassen scheinenden Planeten geschickt, um eine der Drohnen zu vernichten. Luke soll eine Auftankstation der Rebellen schützen und landet wider Willen auf einem Planeten, auf dem er jemanden trifft, der die Macht besser zu kennen scheint als er. Leia und Han werden auf einen von einem Verbrechersyndikat geführten Planeten geschickt, um eine Nachricht der Rebellen einzuschmuggeln. Besonders delikat wird die Mission dadurch, das dort auch einer der ehemaligen Freunde der Prinzessin als Advokat lebt und arbeitet…


Gleich drei Handlungsstränge bietet der diesmal vorliegende Band, der die Geschichte der Hauptreihe und die Abenteuer der Figuren nach der Zerstörung des Todessterns fortschreibt. Lord Vader verschärft die Suche nach Luke Skywalker, spürt die Macht, die der junge Mann besitzt und will ihn in die Hand bekommen. Dafür sind viele Sonden unterwegs, einerseits um ihn zu finden, andererseits auch um die Rebellen in die Falle zu locken. Die Gegenseite ist sich dessen nur bedingt bewusst. Für den Leser ist es aber einmal interessant, die unterschiedlichen Teams ohne die Anwesenheit der anderen zu sehen.

Amüsant ist das Gekabbel zwischen Leia und Han. Selbst der harte Schmuggler kann nun nicht mehr verdrängen, dass er sich in die selbstbewusste Prinzessin verguckt hat. Diese beweist erneut, dass sie nicht nur eine verwöhnte Adlige ist, sondern sich auch sehr gut in anderen Bereichen auskennt - was dem Ganzen eine besondere Würze gibt.

Auch C3-PO und Chewbacca lernen voneinander, werden sie auf einem Planeten doch mit einer Form des Lebens konfrontiert, die sie bisher nicht kannten und müssen überlegen, was sie tun sollen, wenn sie nicht genau so sein wollen, wie das Imperium.

Für Luke wird es interessant jemandem zu begegnen, der nicht viel älter ist als er und doch mehr über die Macht zu wissen scheint als gedacht. Allerdings scheint die Person nicht gewillt zu sein, viel zu verraten, hat sie doch üble Erfahrungen gemacht.

Die bunte Mischung aus Abenteuern liest sich ausgezeichnet, da jedes einen anderen Schwerpunkt hat. Allerdings gibt es überall einen Cliffhanger, so dass man umso neugieriger ist, wie sich die Helden nun aus dem Schlamassel winden wollen - auch wenn es Luke noch am besten zu treffen scheint.

Die Umsetzung entwickelt jedenfalls richtiges „Star Wars“-Feeling und bietet abwechslungsreiche Handlungsstränge, die enthüllen wie aktiv die Rebellion auch während der Zeit ihrer Flucht gewesen sein könnte.

Damit ist der „Star Wars“-Sonderband „Rebellen und Schurken“ eine unterhaltsame Sammlung von Missionen, mit denen die Widerständler beschäftigt sind, um das Imperium zu schwächen und zugleich das zu retten, was ihnen wichtig ist. Alle Helden dürfen nun ihre besonderen Qualitäten und Fähigkeiten zeigen, selbst die Droiden, die sonst immer nur schmückendes Beiwerk sind.