Invincible 3 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 26. August 2020 21:37

Invincible 3
Autor: Robert Kirkman
Zeichnungen: Ryan Ottley, Cliff Rathburn
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2020, Paperback, 320 Seiten, 30,00 EUR, ISBN 978-3-96658-102-8
Rezension von Christel Scheja
Robert Kirkman schuf mit „Invincible“ eine Superhelden-Serie, in der zwar viele der Elemente des Genres auftauchen, aber lange nicht jedes Klischee. Tatsächlich setzt er mehr auf die Dinge, die bei den großen Verlagen gerne vergessen werden: Seine Charaktere haben Skrupel und Schwächen, vor allem aber irgendwelche Motive, selbst die meisten Gegenspieler.
Es ist nicht einfach für Mark Grayson, mit dem Verrat seines Vaters zu leben. Er versucht nun alles, um anders als dieser zu sein und seine Kräfte für die Menschen einzusetzen, so gut er kann; auch wenn man ihm noch immer nicht so ganz traut in der Superhelden-Gemeinschaft. Da erreicht ihn eine außergewöhnliche Bitte: Ein Außerirdischer in Gestalt eines Kindheitshelden bittet ihn, sich für seinen Planeten einzusetzen.
Trotz aller Widerstände seitens seines neuen Auftraggebers und Mentors nimmt der junge Mann die Bitte an, nur um auf dem fernen Planeten eine Überraschung zu erleben, mit der er so nicht gerechnet hat. Es gibt - anders als erwartet - ein Wiedersehen mit seinem Vater. Und dazu kommen noch weitere Überraschungen…
Auch die Leser dürften nicht mit den Entwicklungen gerechnet haben, mit denen der junge Held nun konfrontiert wird, denn es kommt wirklich dicke für Mark Grayson, sowohl in körperlicher als auch in emotionaler Hinsicht. Vor allem als er seinem Vater gegenübersteht, der sich geändert zu haben scheint - oder eben doch nicht?
Und auch der Ausgang des Abenteuers bringt Einiges an Veränderungen mit sich, denn der junge Mann kehrt nicht alleine auf die Erde zurück. Außerdem muss er sich nun entscheiden, welchen Weg er in der Liebe gehen will.
All das beschäftigt ihn genauso stark wie der Kampf gegen ein paar Feinde, die seinen Superheldenfreunden schon ein paar Monate lang zusetzen und nur schwer fassbar sind.
Kirkman lässt sich dabei Einiges einfallen und vermischt munter vertraute Elemente der Superhelden-Comics mit denen der Science Fiction und des Horrors. So entsteht eine interessante Mischung. Außerdem durchbricht er immer dann die Klischees des Genres, wenn man es am Wenigsten erwartet.
Heraus kommt eine Sammlung, die sich sehen lassen kann und mehr als nur die Superhelden-Fans ansprechen kann, da die Themen ganz anders angegangen und vor allem auch auf ungewöhnliche Weise gelöst werden, ohne die Unterhaltung dabei zu vergessen.
„Invincible“ bietet auch im dritten Band eine gute Abwechslung zu den Superhelden-Geschichten der großen Verlage, denn die Handlung wird zwar immer epischer, bewahrt sich aber die menschliche Denkweise des Helden und den liebenswert augenzwinkernden Umgang mit den altbekannten Klischees des Genres.