Diablo - Der dunkle Pfad, Mel Odom (Buch)

Diablo - Der dunkle Pfad
Mel Odom
(The Black Road, 2002)
Übersetzung: Ralph Sander
Panini, 2020, Paperback, 412 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-8332-3897-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Eigentlich schien es eine einfache Aufgabe zu sein: den von Piraten entführten Neffen des Königs aus seiner Gefangenschaft befreien, dabei den Piraten möglichst viel Schaden zufügen und zurück, heim ins Reich.

Darrick Lang und sein Jugendfreund Mat haben schon einige dieser Aufträge im Dienst der Marine erfolgreich hinter sich gebracht. Dass sich die Piraten aber ausgerechnet in eine lange vergessene, von ihren einstigen Gegnern geschliffene Ruinenstadt zurückgezogen hat, macht den Auftrag diffizil.

Als der Offizier dann bemerkt, dass die Piraten hier nicht alleine sind, dass ein verräterischer Alter des Klerus’ hier Grabungen vornimmt, ist es schon zu spät, um den Einsatz abzubrechen.

Pech dann, dass ausgerechnet zum Zeitpunkt des Einsatzes, mitten im Kampf auf den Segelschiffen der Freibeuter, der Priester sein Ziel erreicht - ein hinter Gesteinsmassen verstecktes Tor wird geöffnet, wo ein uraltes Übel seit Generationen darauf wartet, wieder auf die Welt der Menschen losgelassen zu werden. Aus den Brennenden Höllen macht sich der Dämon Kabraxis auf, sein besiegtes Königreich des dunklen Pfades auferstehen zu lassen…

 

Mel Odom gehört zu den versierten Autoren, die vornehmlich im Serien-Umfeld bekannter Reihen publiziert. Vor Jahren erschien bei Blanvalet seine „Halblinge“-Tetralogie, ansonsten ist er bei uns aus seinen Beiträgen zu „Shadowrun“ bekannt.

Dass er packend zu schreiben weiß, dass er kurzweilig fabuliert ist bekannt, und dass beweist er auch vorliegend wieder.

Dabei wendet sich der Roman, eine klassische Sword & Sorcery-Geschichte auch an Nicht-Spieler, die mit dem Game nichts am Hut haben. Man kann der Handlung auch ohne Kenntnis dieses gut folgen und erlebt die Kampf gegen den Dämon hautnah mit. Spieler bemängeln sogar oft, dass der Roman nur die Welt des Games nutzt, ansonsten aber zu wenig Berührungspunkte zum Spiel aufweist. Ergo, ideales Einstiegsmaterial für Interessierte, die einmal ein wenig in die Welt von „Diablo“ hineinschnuppern möchten.

Odom erfindet das Rad nicht neu, soll heißen, den Leser erwarten eigentlich bekannte, oft stereotype Figuren und eine Handlung, die für Fantasy-Freunde wenig wirklich Überraschendes bereithält. Das Finale scheint mir ein wenig hastig verfasst worden zu sein, ansonsten packt der Autor seinen Leser im Bereich des zu Erwartenden und führt seinen Plot geradlinig zum Finale.