Rettungskreuzer Ikarus 70: Kopfgeld, Holger M. Pohl (Buch)

Rettungskreuzer Ikarus 70
Kopfgeld
Holger M. Pohl
Titelbild: Lothar Bauer
Atlantis, 2018, Taschenpaperback, 100 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-86402-563-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

„Kopfgeld“ schließt die Trilogie von Holger M. Pohl zur Reihe „Rettungskreuzer Ikarus“ ab und führt nun erst einmal alle Entwicklungen zusammen. Außerdem gilt es, Captain Sentenza aus einer misslichen Lage zu befreien.


Die Clanhändler sind ein seltsames Völkchen. Sie folgen einem antiquierten Codex, der keine Ausbrüche erlaubt und auch auf Fremde ausgeweitet wird, die sich in ihrer Einflusssphäre aufhalten - das musste die Crew der Ikarus schmerzlich erfahren.

Captain Sentenza und Troid sind des Mordes an einem hochrangigen Clan-Mitglied verdächtig und auf der Flucht, die weiblichen Angehörigen der Crew haben nichts zu sagen und Doktor Anande kommt in der Behandlung der Patienten nicht viel weiter. Letztendlich bleibt ihnen nur, sich aus dem Netz von Intrigen und Lügen zu befreien, in das sie verstrickt wurden. Doch ob sie wirklich für alles eine Lösung finden werden…


Wie zu erwarten war, spitzt sich die Lange anfangs noch einmal zu. Die Flüchtigen mögen zwar Verbündete und einen Unterschlupf gefunden haben, müssen aber erst herausfinden, wie sie mit dem Rest der Crew Kontakt aufnehmen können und ob es möglich ist, sich von der Anklage zu befreien und den wahren Schuldigen zu finden. Immerhin machen sie einem unangenehmen alten Bekannten die Hölle heiß und ein verbündeter Agent ist endlich zur Stelle und kann sie alle unterstützen.

Das Ganze wird spannend und dramatisch umgesetzt, die verschiedenen Handlungsfäden werden gut miteinander verknüpft und schließlich ergeben die verschiedenen Informationen ein interessantes Bild, wenn auch für den Leser kein vollständiges.

Aber das ist wohl der Trick an der Sache, baut sich der Autor doch ganz eigene Gegenspieler auf, die weder die Romane der anderen Autoren betreffen, noch die Crew, so lange er nicht wieder am Ruder ist. Die eigentliche Handlung ist aber sauber in sich geschlossen und die Clanhändler werden wohl Einiges zu tun haben, um das Chaos auf der eigenen Welt in Ordnung zu bringen. Wer einen unterhaltsamen SF-Thriller gesucht hat, wird ihn finden, allerdings sollte er dann auch die restlichen beiden Bände lesen, um alles nachvollziehen zu können.

„Kopfgeld“ rundet die Trilogie sauber ab und bietet wieder viele spannende Momente und Action, wie man sie aus der Reihe „Rettungskreuzer Ikarus“ gewohnt ist. Wie jeder gute Autor hält sich Holger M. Pohl aber auch noch ein weiteres Türchen offen, so dass man gespannt sein kann, wie es bei ihm demnächst weitergeht.