Johan Egerkrans: Die Untoten (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 28. Mai 2020 11:32
Johan Egerkrans
Die Untoten
(De Odöda)
Übersetzung: Maike Dörries
WooW Books, 2020, Hardcover, 126 Seiten, 24,00 EUR, ISBN 978-3-96177-058-8 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Was ist das für ein großformatiges Buch, das reichlich goldgeprägt mit Lesebändchen und in Leinen gebunden sich hier anbietet? Ein Werk, in dem der bekannte schwedische Kinderbuch-Illustrator Johan Egerkrans, von dem bei WooW Books bereits zwei Bände um nordische Götter und Wesen erschienen sind, sich mit den Untoten beschäftigt.
Wenn Egerkrans etwas umtreibt, so zumindest die verlagsseitige Vorstellung des Zeichners und Verfassers, dann schreibt er gleich ein ganzes Buch drüber. Wobei Schreiben hier falsch ausgedrückt ist, verbinden sich die Texte doch in kongenialer Art und Weise mit den farbenprächtigen Illustrationen Egerkrans.
Womit wir bei den Untoten angekommen sind. Vampire und Zombies, das fällt so gut wie Jedem ein, wenn man den Begriff Untot erwähnt, wohl auch, weil Hollywood und die TV-Studios die entsprechende Nachfrage mehr als ausreichend gestillt haben. Dass sie dabei auf mannigfaltige literarische Vorlagen zurückgreifen konnten und können sei erwähnt, wird aber generell schnell vergessen. Die Blutsauger, die wir generell gerne als Graf Draculas Abkömmlinge sehen, werden auch vorliegend thematisiert, wobei der Verfasser darauf hinweist, dass er ganz bewusst auf die Inspirationsquellen in Mythen und Volksglauben zurückgreift.
Er stellt uns zuerst die skandinavischen Mylinge vor, dann wendet er sich anderen Regionen und deren Widergängern zu. So berichtet er uns davon, wie und von was sie sich ernähren, wie sie überhaupt entstehen, woran man sie erkennt, wie man sich schützen kann - und dies alles auf eine unaufdringlich, nette Art und Weise, dass man gar nicht bemerkt, wie schnell man die Seiten umblättert.
Dass er sich dabei eines umgangssprachlichen Tones befleißigt, lockert die Lektüre auf und macht diese vergnüglich. Erstaunlich war für mich, wie sehr sich die Mythen in allen Kulturkreisen der Erde doch ähneln. Offensichtlich versucht der Mensch seine Angst vor dem Tod in diese Wesen zu transferieren, um damit umgehen zu können.
Das Buch selbst ist wunderbar farbig illustriert, bietet einen locker und leicht verfassten Abriss über die Untoten aller Kulturkreise und eine recht umfassende Abhandlung der unterschiedlichen Wesen.