Jennifer Estep: Das eisige Feuer der Magie - Black Blade 1 (Buch)

Jennifer Estep
Das eisige Feuer der Magie
Black Blade 1
(Cold Burn of Magic)
Übersetzung: Vanessa Lamatsch
Piper, 2019, Taschenbuch, 354 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-492-28178-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Jennifer Estep hat sich in den letzten Jahren einen Namen als Autorin spannungsreicher Urban-Fantasy-Romane gemacht. Ihre jungen Heldinnen sind nicht nur körperlich besonders agil, sie haben auch noch Zugriff auf übernatürliche Kräfte und leben in einer Welt, die nicht ganz die unsere ist. Das trifft auch auf die Hauptfigur der Reihe „Black Blade“ zu, deren erster Roman „Das eisige Feuer der Magie“ als Taschenbuch bei Piper vorliegt.

 

Seit Jahren schon schlägt sich Lila Merryweather als erfolgreiche Diebin durch. Immerhin besitzt sie ganz besondere Talente, die sie von den normalen Menschen abheben, durch die sie aber auch nicht auffällt und damit in den Fokus der mächtigen Familien geraten will, die alle besondere Talente ihr eigen nennen.

Doch dann rettet sie zufällig Declan Sinclair das Leben und fliegt dadurch auf. Damit ihre anderen Machenschaften nicht bekannt werden, geht sie mit dem Oberhaupt des Sinclair-Clans einen Deal ein. Von nun an passt sie auf den jungen Mann auf, ahnt aber auch nicht, dass sie damit von nun an ein Teil der Schickeria ist und mehr oder weniger freiwillig in deren Intrigenspiele verwickelt wird. Und die sind lebensgefährlich, wie sie selbst nur zu genau weiß.


Lila ist eine für die Autorin sehr typische Figur: auf der einen Seite abgebrüht und sehr selbstbewusst für ihr Alter, dann aber auch wieder erschreckend unerfahren, was Intrigenspiele und Ränke angeht, weil sie mehr oder weniger ein Außenseiterdasein geführt hat. Und so kommt es nach und nach, wie es kommen muss - je mehr sie in die Angelegenheiten der Familie involviert wird, für die sie von nun an arbeiten muss, desto mehr deckt sie auch über ihre eigene Vergangenheit auf und die ihrer Mutter, auch wenn noch nicht alle Geheimnisse verraten werden.

Die Autorin vermischt zwei beliebte Szenarien miteinander: auf der einen Seite die glitzernde Welt der jungen Angehörigen der Schickeria zwischen Highschool und Party sowie einen ordentlichen Schuss romantischer erster Liebe, auf der anderen Seite orientiert sie sich an den Strukturen der Mafia-Clans, die ganze Landstriche kontrollieren und mit harten Bandagen um die Vorherrschaft kämpfen.

Das mag alles bekannt und vertraut wirken, auf der anderen Seite schafft sie es aber auch immer wieder, die Erwartungen zu durchbrechen und durch interessante Wendungen Abwechslung zu schaffen.

Heraus kommt eine dramatische Geschichte, die sich leicht und flüssig lesen lässt, vermutlich vor allem junge Leserinnen anspricht, die von ihrer Lektüre etwas mehr als weichgespülte Romantik erwarten. Aber auch etwas tolerantere Genre-Fans können ihren Spaß an dem unterhaltsamen Roman haben, der sich bewusst an Thriller anlehnt.

Alles in allem ist „Das eisige Feuer der Magie“ aus der „Black Blade“-Reihe routiniert geschrieben und unterhaltsam genug, um nicht nur junge Leserinnen zu begeistern, die junge Liebe im Action-Gewand mögen.