Stephen Aryan: Battlemage - Tage des Krieges 1 (Buch)

Stephen Aryan
Battlemage
Tage des Krieges 1
(Battlemage, 2015)
Übersetzung: Andreas Decker
Piper, 2015, Paperback, 528 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-492-28019-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Als „Game of Thrones“ seinen Siegeszug bei den Zuschauern antrat, sprangen auch viele Autoren auf den Zug auf, Fantasy härterer Gangart zu verfassen, in denen plötzlich Intrigen und Gewalt im Mittelpunkt standen. Zu ihnen gehört wohl auch Stephen Aryan. Der britische Autor wurde im Nordosten Englands geboren und lebt heute noch in Yorkshire, wo er im Marketing einer Softwarefirma arbeitet. Zugleich ist er Fantasy-Fan, Kolumnist und Buchblogger. „Battlemage“ ist sein Debüt-Roman und Auftakt zu einer Trilogie.

 

Ein junger Prinz ermordet seinen Vater und schwingt sich mit Hilfe eines undurchsichtigen Hexenmeisters zum Kaiser und grausamen Herrn über seine Untertanen auf. In seinem Wahn die Welt zu beherrschen, streckt er seine Krallen nach den umliegenden Königreichen aus. Genauso wie er unsterblich zu sein scheint, sind auch seine Heere durch den Einsatz des Hexers kaum zu besiegen.

Doch wieder sind es einige Menschen, die versuchen ihre Heimat zu retten, auch wenn das durch den Tod des eigenen Königs in Trauer versunken ist. Einige unerschrockene Söldner geben nicht auf und dringen nach und nach zum Herz des Feindes vor. Und dann sind da auch noch die Kampfmagier unter Balfruss, die alles dafür tun, um den magischen Feind auszuschalten. Dabei entdecken sie schier Unglaubliches, denn die Götter scheinen nicht unbedingt auf ihrer Seite zu sein.


Was der Autor hier schildert sind Kriegsereignisse, wie sie nicht besser in einem „Landser“-Roman stehen könnten, auch wenn die Ideologie natürlich eine andere ist. Aber er macht es sich vor allem in der Charakter-Zeichnung einfach: Die meisten Figuren sind überaus simpel gestrickt und entwickeln kein Eigenleben, sie sind mehr oder weniger der Funktion in der Geschichte untergeordnet.

So darf der junge, wahnsinnge König gleich auch noch pervers und grausam sein, der Hexer natürlich seine dunklen Ränge spinnen. Auf der anderen Seite begegnen wir abgebrühten Söldnern, unter denen vor allem Vargas ziemlich an Conan den Cimmerier erinnert. Und die Kampfmagier setzen ihre Magie wie sich selbst als notwendige Werkzeuge ein.

Zwar gibt es auch ein paar ruhige Momente, aber die dienen nicht unbedingt zur Charakterbildung, sondern eher um die Handlung in die passende Richtung zu bewegen. Alles in allem bleibt auch der Hintergrund recht schwammig, man erfährt nicht einmal durch eine Karte, wie die Reiche zueinander liegen und auch die Vorgeschichte scheint keine Bedeutung zu haben.

Die Geschehnisse sind einzig und allein auf die Schlachtfelder reduziert und der Autor schwelgt in den düsteren. Beschreibungen von Toten und Verwundeten.

Das Ganze ist durchaus flott geschrieben, bleibt aber nach dem Lesen nicht unbedingt in Erinnerung, nicht einmal die kleinen Szenen, die vermutlich als Verbindung zu den nachfolgenden Romanen dienen. Denn immerhin ist das Buch ansonsten abgeschlossen und erzählt seine Geschichte angemessen zu Ende.

„Battlemage“ gehört so zu den Romanen, die man gut auf der Reise oder im Urlaub lesen kann, weil man sich nicht konzentrieren muss. Allerdings sollte man ein Faible für detaillierte Kriegsbeschreibungen haben.