Star Trek Deep Space Nine: Gamma - Ursünde, David R. George III. (Buch)

Star Trek Deep Space Nine: Gamma - Ursünde
David R. George III.
(Star Trek - Deep Space Nine: Original Sin, 2017)
Übersetzung: Réne Ulmer
Titelbild: Dough Drexler
Cross Cult, 2020, Taschenbuch, 448 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-966580-61-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Benjamin Sisko, der ehemalige Captain der Raumstation „Deep Space Nine“ und der „Abgesandte“, ist in den Dienst der Sternenflotte zurückgekehrt und erkundet nun auf der „U.S.S.Robinson“ den Gamma-Quadranten.

Das Dominion ist schon lange keine Bedrohung mehr und auch die Völker, die einst unter der Fuchtel der Gründer gestanden haben, hat man längst hinter sich gelassen. Doch die Gefahren werden nicht geringer. Wie aus dem Nichts taucht eine unbekannte Macht auf und entführt alle Kinder von der „Robinson“, unter ihnen auch Siskos Tochter mit Cassidy Yates. Das weckt alte Traumata in dem Paar, ist doch die kleine Rebecca bereits vor sechs Jahren einmal entführt worden.

Trotz massiver Schwierigkeiten mit der Navigation und dem Antrieb macht sich die Crew daran, die Unbekannten zu verfolgen, um ihren Nachwuchs zu retten und herauszufinden, warum das alles geschehen ist.


Die Geschichte wird zweigleisig erzählt, bewegt sich zwischen zwei Handlungsebenen mit dem gleichen Thema hin und her und arbeitet dadurch heraus, dass vielleicht noch etwas an den Gerüchten ist, an die ein paar bajoranische Fanatiker glauben, die Siskos Tochter für eine Heilsbringerin halten. Da das Mädchen aber noch ein Kind ist, kann man sich denken, dass dieses Wissen erst einmal nur der Leser bekommt - vermutlich werden zukünftige Romane irgendwann einmal darauf eingehen.

Ansonsten wird übliche „Star Trek“-Kost geboten: Das Sternenflotten-Schiff mit seinem Forschungsauftrag bekommt mehr von unbekannten Lebensformen und kosmischen Phänomenen ab, als der Crew lieb ist. Zugleich beweist Sisko, dass er immer noch andere Prioritäten hat, als um jeden Preis die Direktiven der Föderation zu folgen und menschlich handelt. Die Geschichte dreht sich zudem um ein ganz persönliches Drama, das sich unerwartet wiederholt und alle an die Grenzen ihrer Kraft treibt, was natürlich für zusätzliche Spannung sorgt.

Alles in allem legt der Autor so eine routiniert geschriebene Geschichte vor, die zum einen Erwartungen erfüllt, aber an bestimmten Stellen auch die richtigen Knöpfe drückt, so dass ein paar Längen an Gewicht verlieren.

„Gamma - Ursünde“ schreibt einen anderen spannenden Bereich der „Deep Space Nine“-Reihe weiter und erlaubt den Einblick in die Vergangenheit einiger wichtiger Figuren mit all dem persönlichen Drama. Zugleich wird aber auch die Mission erfüllt, weitere fremdartige Kulturen und Lebensformen vorzustellen.