Star Wars: Thrawn - Verrat, Timothy Zahn (Buch)

Star Wars: Thrawn - Verrat
Timothy Zahn
(Star Wars: Thrawn - Treason, 2018)
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Blanvalet, 2020, Paperback, 464 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-7341-6224-4 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit der Trilogie um Großadmiral Thrawn, der zumindest durch die Animationsserie „Star Wars Rebels“ Einzug in das neue kanonische „Star Wars“-Universum halten durfte. Der dritte Band, „Verrat“, schließt die Saga erst einmal ab. Fans wissen auch, warum.


Thrawn wähnte sich bisher in der Gunst des Imperators stehend, immerhin hat er sich als einer der effektivsten Admiräle bewiesen, um die Rebellion klein zu halten. Deshalb flossen bisher immer die Gelder für seine besonderen Entwicklungen auf Lothal. Doch das wird anders, als plötzlich ein neues, streng geheimes Projekt in den Fokus rückt.

Niemand außer den Verantwortlichen wie Director Krennic und sein Stab oder Großmoff Tarkin wissen um den Inhalt von „Projekt Stardust“, aber es erscheint dem Imperator vielversprechender. Dennoch will er Thrawn noch eine Chance geben und befiehlt ihm, ausgerechnet jetzt herauszufinden, warum immer wieder Material aus einer der Nachschublinien von „Stardust“ verschwindet.

Der Großadmiral macht sich mit der gewohnten Finesse ans Werk. Ihm ist aber nicht entgangen, dass noch viel mehr hinter allem steckt als gedacht, denn immerhin wird nun auch seine Loyalität auf die Probe gestellt.


Im Schatten der „Star Wars Rebels“-Serie und den Ereignissen von „Rogue One: A Star Wars Story“ ist es nun an Timothy Zahn, eine spannende Handlung zu stricken, die einerseits die Fans zufrieden stellt, andererseits aber auch die Figuren auf dem Wissenstand belässt, den sie am Ende der Serie und zu Beginn des Filmes haben.

Das meistert er ganz ordentlich, wenn auch nicht überragend, denn man merkt immer wieder an kleinen Äußerungen, dass er sich stark bremsen muss. Um der Handlung noch ein wenig mehr Fleisch zu verleihen, baut er natürlich auch noch eine interessante Nebenhandlung ein, die Thrawn in eine Zwickmühle bringen. Denn einerseits dient er dem Imperium, andererseits kann er auch sein Volk nicht verraten. Aber er wäre nicht so geschickt und gewitzt wie zuvor auch, wenn er sich nicht aus den Schwierigkeiten manövrieren würde.

Tiefer gehende Charakter-Zeichnungen sollte man allerdings nicht erwarten, aber immerhin genug, um mit den Charakteren mit zu zittern. Dafür ist der Fanservice hoch, wenn man die Intrigenspiele in der Führungsriege des Imperiums zu schätzen weiß, Zwar wird dies als Stellvertreterkampf ausgeführt, aber Tarkin und Krennic sind immer irgendwie präsent. Zugleich arbeitet der Autor auch schon ein wenig vor, um die nächste Saga zu starten, die weiter in die Vergangenheit zurückgehen wird.

Alles in allem ist der Roman, wie man es von Zahn erwartet, solide und unterhaltsam verfasst, flott und ohne Längen geschrieben. Ab und an merkt man die Beschränkungen, denen er unterworfen ist, aber auch das umschifft er mit Routine. Der Roman ist sogar unabhängig von seinen Vorgängern, da er sich nur auf wenig daraus bezieht, bietet aber viele Verbindungen zur Animationsserie und dem Film.

„Star Wars: Thrawn - Verrat“ schließt die Geschichte des charismatischen Großadmirals erst einmal angemessen ab - alles andere liegt nun in der Entscheidung, wie die Animationsserie „Star Wars Rebels“ fortgeführt werden sollte. Fans werden vor allem die vielen Anspielungen - auch auf „Rogue One: A Star Wars Story“ gefallen. Wie immer bietet Zahn auch solide Unterhaltung um einen interessanten Charakter.