Justice League Dark 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 20. Januar 2020 17:53
Justice League Dark 2
(Justice League Dark 5-12, 2019)
Autor: James Tynion IV
Übersetzung: Josef Rother
Zeichnungen: Daniel Sampere, Juan Albaran, A. M. Bueno u.a.
Panini, 2019, Paperback, 176 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1527-6
Rezension von Christel Scheja
Die Justice League versammelt all die strahlenden Helden in einem schlagkräftigen Team, die in der Öffentlichkeit stehen und teilweise auch von den Menschen bewundert werden. Sie wehren meistens Bedrohungen physischer Natur ab. Nun aber kümmert sich Wonder Woman auch um die Gefahren, die aus der mystischen Welt kommen. Sie hat nach dem Krieg der Hexen die Justice League Dark ausgerufen, zu der vor allem nicht menschliche Helden gehören, die sich unter den Menschen nicht sehen lassen können, wie das Swamp Thing.
Was hat es mit den Anderlingen auf sich, die die Erde bedrohen und von anderen Welten des Multiversum stammen? Wonder Woman und Zatanna versuchen nun nicht nur, diese aufzuhalten sondern auch herauszufinden, wer diese Kreaturen sind, und was sie eigentlich hier wollen. Dabei stoßen sie auf Ärger aus einer ganz unerwarteten Richtung, die sogenannten „Herren der Ordnung“.
Vielleicht hat ja auch Myrra, die magische Welt etwas, mit dem man das Verderben aufhalten kann, aber es scheint, dass dieses magische Konstrukt, seit es unter der Obhut von Chimp Bobo steht, ganz aus den Fugen geraten ist.
Wo also anfangen und wo aufhören? Die Probleme nehmen kein Ende und sorgen dafür, dass die Helden mehr oder weniger getrennt auf mehreren Ebenen kämpfen müssen.
Sieht man sich die Helden an, ist nicht zu übersehen, dass diese neue Justice League die mystischen und magischen Probleme der Erde angeht. Und es scheint, als habe Wonder Woman, die selbst aus einer eher magischen Kultur stammt, hier jetzt ihren richtigen Wirkungskreis gefunden, in dem sie mehr tun kann, als unter ihren alten Freuden.
Sie ist es jedenfalls, die die ungleichen Charaktere zusammenhält und für ein gemeinsames Ziel kämpfen lässt, auch wenn sie die Zügel locker lässt. Denn sie weiß, dass John Constantine und Co. Schwierigkeiten mit Regeln haben und selbst entscheiden müssen, durch welche Maßnahmen sie andere unterstützen.
Ansonsten setzt die Serie wie immer auf sehr viel Action, wodurch die mystischen Geheimnisse mehr an der Oberfläche bleiben und leider dem Selbstzweck dienen, weniger ausgebaut werden, als man sich es wünschen würde. Hier regiert der physische Kampf; geredet wird weniger, auch die Magie ist eher offensiv, als dass sie Rätsel löst. Erstaunlicherweise ist diesmal das Chaos wichtig und gut, die Ordnung scheint hier eher für Stillstand und Zerstörung zu stehen - so unnachgiebig wie sich ihre selbst ernannten „Herren“ zeigen.
Alles in allem entsteht so eine solide und kurzweilige Geschichte, die zwar lange nicht an die Universen herankommt, die in den Vertigo-Serien erschaffen wurden, aber durchaus den DC-Kosmos zu bereichern weiß.
In „Justice League Dark“ geht es ordentlich zur Sache. Figuren, die sonst eher im Hintergrund stehen weil sie nicht strahlend hell und gut sind, dürfen sich in einem eigenwilligen Team beweisen und bereichern das DC-Universum mit einer mystischen Seite, die sonst so gut wie keine Rolle spielt. Nur so viel Tiefgang und Hintergrund wie in den klassischen Vertigo-Serien sollte man nicht erwarten.