Brian McClellan: Herbstrepublik - Die Powder-Mage-Chroniken 3 (Buch)

Brian McClellan
Herbstrepublik
Die Powder-Mage-Chroniken 3
(The Autumn Republic, 2015)
Übersetzung: Johannes Neubert
Titelbild: Gene Mollica
Cross Cult, 2019, Taschenbuch, 774 Seiten, 18,00 EUR, ISBN 978-3-95981-386-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

„Herbstrepublik“ ist der dritte und letzte Band der „Powder-Mage-Chroniken“, in denen Brian McClellan die Geschichte eines blutigen Krieges erzählt, der mit einem Bürgerkrieg begann und nun mit einem verzweifelten Kampf gegen gottgleiche Gestalten endet. Die Geschichte beginnt dort, wo sie in „Schicksalswende“ endete.

 

Feldmarschall Tamas hat selbst einen König gestürzt und den Adel entmachtet, aber das hat er getan um sein geliebtes Land vor dem Untergang zu retten. Doch als er nun zurückkehrt muss er feststellen, dass der Feind von außen die Hauptstadt besetzt hat und leider auch auf Mächte setzen kann, die nicht so leicht zu besiegen sind, wie man schon am den Horden des Gottes Kresimir gesehen hat.

Dennoch ist er nicht bereit aufzugeben, auch wenn er um seinen Sohn trauert.

Allerdings ist Taniel Zwei-Schuss nicht ganz so tot wie befürchtet. Tamas‘ Sohn führt seinen eigenen Krieg an der Seite der wilden Magierin Ka-Poel, die einen Weg gefunden hat, die „Götter“ auszuschalten. Sie gilt es deshalb um jeden Preis zu beschützen und das Wissen zu den Richtigen zu tragen. Allerdings ist das nicht so einfach, denn die Feinde sitzen überall, auch in den eigenen Reihen.

Und nicht zuletzt ist da Adamant, der Inspektor, der eigentlich Tamas dient, aber nun auch noch seine eigene Agenda hat, als er erkennen muss, was aus seinem entführten Sohn geworden ist…


Nachdem Brian McClellan in den beiden ersten Bänden weit ausgeholt hat, führt er jetzt die Fäden und die Handlungsebenen wieder zusammen. Dabei stehen weniger große Schlachten im Mittelpunkt als das Schicksal seiner einzelnen Helden. In der Hinsicht bleibt der Autor tatsächlich den Handlungsmustern der Fantasy treu, denn es ist nicht übermäßige Macht an Waffen, Magie oder Leuten, tatsächlich dreht sich alles mehr oder weniger um das, was wenige Helden erreichen können, indem sie die richtige Lösung für das Problem finden oder aber die Fäden in der Hand halten.

Flüssig und routiniert wird die Handlung abgespult, während sich Tamas und Adamant mit Intrigen in höchsten Ebenen herumschlagen müssen. Um dabei Feind und Freund endlich voneinander trennen können, muss sich Taniel ein wenig mehr mit handfesten Gegnern herumschlagen, sich Verfolgungsjagden liefern und diejenigen erledigen, die ihm selbst ans Leder wollen.

Dadurch ist die Spannung gewahrt und die Geschichte wird konsequent bis zum Ende geführt, dürfen doch alle Helden nach und nach ihr Wissen zusammentragen und gegen die gottgleichen Feinde einsetzen. Und natürlich geht das ebenfalls ganz klassisch nicht ganz ohne irgendwelche persönlichen Opfer ab.

Der Hintergrund bleibt auch weiterhin etwas blass, so wirklich kann man sich leider das Setting, das schon bis zu einem gewissen Grad Technik und natürlich Schießpulver kennt, nicht vorstellen. Auf der anderen Seite stört diese Schwäche den Verlauf der Geschichte auch nicht sonderlich, so dass das weniger ins Gewicht fällt als befürchtet.

Alles in allem ist das Geschehen solide gesponnen, wartet mit ein paar netten Wendungen auf und bleibt abwechslungsreich. Auch die Figuren entwickeln endlich Profil, so dass man zum Abschluss mit ihnen fiebern kann.

Wer auch schon die beiden ersten Romane der „Powder-Mage-Chroniken“ mochte, der wird auch an „Herbstrepublik“ seinen Spaß haben, denn der Autor führt die Geschichte konsequent und unterhaltsam zu einem ansprechenden Ende.