phantastisch! Ausgabe 76 (Magazin)

phantastisch! Ausgabe 76
Titelbild: Nico Schirmer
Atlantis, 2019, Zeitschrift, 72 Seiten, 5,95 EUR (auch als PDF-Ausgabe erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die 76. Ausgabe der „phantastisch!“ kommt mit kleinen Veränderungen daher, vor allem die Seiten 3 bs 5 wurden etwas umgestaltet , was das Eingangslayout nun etwas ansprechender macht und gewisse Dinge einfacher zu finden sind. Inhaltlich versucht man wieder einmal Themen zu bieten, die im Mainstream eher nicht zu finden sind.


Bei den Interviews kommen diesmal zwei Frauen zu Wort. Vor allem Jenny-Mai Nuyen erzählt, wie sie mit ihrem frühen Ruhm als Teenager-Autorin umgegangen ist und welche Pläne sie für die Zukunft hat. Ebenfalls im Fokus steht ihr neuester Roman „Die Töchter von Ilian“.

Im Jahr des fünfzigsten Mondlandungsjubiläums dürfen natürlich auch Artikel und Gedanken dazu nicht fehlen. Wie haben Autoren den Tag im Juli 1969 erlebt, sofern sie sich daran erinnern können, wie haben Künstler die damaligen Ereignisse in Wort und Bild festgehalten?

Ein weiterer Artikel zeigt, wie gut das Genre des Alternativwelt-Romans mit dem Krimi-Genre zusammenpasst und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben. Und auch die Dinomania ist noch nicht begraben, auch wenn es etwas stiller um sie geworden ist.

Ein Autor bricht eine Lanze für die Fernsehserie „The Orville“, die inzwischen weitaus mehr als eine Comedy im Stil von „Star Trek“ ist.

Dazu kommen die üblichen Rubriken wie etwa Buch- und Autorenvorstellungen und ein wissenschaftlich angehauchter Artikel. Die Story „Der Mann der die Stürme brachte“, stammt von Caroline Hofstätter.


Wie immer beschäftigen sich die Autoren der einzelnen Artikel mit Schriftstellern, Büchern und Themen, die vermutlich bei der breiten Masse eher untergehen. Dabei halten sie die Balance zwischen literarischem Anspruch und guter Unterhaltung gekonnt. Denn sonst hätte vermutlich die Betrachtung der Fernsehserie nicht ihren Weg in das Heft gefunden.

Auch in den Interviews herrscht wieder ein lockerer und entspannter Ton, denn Fragen und Antworten bewegen sich weitab von dem üblichen Standard und locken die drei Autoren auch schon einmal aus der Reserve, vor allem Sebastian Pirling, der als Lektor für den Heyne Verlag auch ein wenig von seinem Insider-Wissen preisgibt.

Die Erinnerungen an die Mondlandung sind eher nostalgischer Natur, aber auch wichtig und erinnern den Fan daran, dass gerade mit diesen Entwicklungen auch das Genre weitere Sprünge machte, waren nun doch manche Dinge nicht mehr ganz unmöglich - wenn auch nicht so einfach, wie in der Fiktion.

Alles in allem kann sich auch die 76. Ausgabe der „phantastisch!“ wieder sehen lassen. Selbst wenn die Science Fiction wie immer bevorzugt wird, sind die Artikel doch so abwechslungsreich, dass man immer Texte findet, die einen interessieren und Lust machen, sich das Buch oder andere Medien genauer anzuschauen.