Star Trek Sektion 31: Kontrolle, David Mack (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 21. September 2019 11:17
Star Trek Sektion 31: Kontrolle
David Mack
(Star Trek - Section 31: Control, 2017)
Übersetzung: Helga Parmiter
Titelbild: Alan Dingman
Cross Cult, 2019, Taschenbuch, 424 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-967-1 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Seit der Zeit von „Deep Space Nine“ geistert sie durch die Geschichte des „Star Trek“-Universums: die geheimnisvolle Organisation im Schatten der Föderation, die dort eingreift, wo es die Statuten der Völkergemeinschaft verbieten. Mord, Verrat und andere amoralische Taten sind ihr Werkzeug, um die Planeten zu schützen. Und sie rekrutieren manchmal auch diejenigen, die dies eigentlich nicht wollen. So wie Doktor Julian Bashir.
Diesem wird nun in „Kontrolle“ die Möglichkeit gegeben, die Organisation ein für alle Mal zu zerstören. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Sarina hat er bei den letzten Aufträgen, die er für Sektion 31 ausführte, Ungeheuerliches entdeckt, etwas, das sein wacher und zugegebenermaßen genetisch aufgewerteter Geist nicht mehr ertragen kann.
Deshalb sucht er nun Verbündete, die ihnen helfen können, alles aufzudecken, was diesen Zustand ein für alle Mal beenden könnte, inklusive der künstlichen Intelligenz, die seit mehr als zwei Jahrhunderten im Verborgenen die Förderation zu kontrollieren scheint.
Doch das macht ihn und seine Freunde schließlich zu Gejagten, die an keinem Ort der Galaxis mehr sicher sein können…
Die letzten Romane um Doktor Bashir deuteten ja schon an, dass er auf direkten Konfrontationskurs zu der Organisation geht, die ihm mehrfach geholfen hat, nun aber auch eine Gegenleistung verlangt.
Auch wenn er genetisch aufgewertet ist, so bleibt der Mediziner doch seinem Eid verpflichtet und kann es nicht länger zulassen, dass amoralische Taten dabei helfen sollen, den Frieden aufrecht zu erhalten. Und sein rebellischer Geist lehnt sich dagegen auf, sein ganzes Leben in einem Überwachungsstaat verbracht zu haben.
Er tut also zusammen mit Sarina das, was sein Gewissen fordert und den Leser erwartet ein spannender, wenn auch bedrückender „Star Trek“-Roman. Denn die Geschichte ist nicht so wie viele andere; er scheut sich nicht, ein dunkles und bedrohliches Bild der Föderation zu zeichnen, das es in sich hat. Und am Ende bleibt der Autor tatsächlich konsequent.
Das macht aber auch das Universum facettenreicher, zeigt dass auch die schöne neue Welt von „Star Trek“ seine dunklen Seiten hat und das Böse durchaus in den Kreisen der Regierung Fuß gefasst hat, ohne dass die Öffentlichkeit davon weiß.
Viel mag routiniert geschrieben sein und bekannte Handlungsmuster abspulen, aber letztendlich bietet gerade das Thema ganz andere Sichtweisen und jede Menge Spannung, die Lust auf mehr macht.
„Kontrolle“ ragt ein wenig aus der Masse anderer „Star Trek“-Romane heraus, bietet er doch einen interessanten Einblick in die Schattenwelt rund um die Föderation und eine konsequent böse gehaltene Handlung, die gelegentlich anders verläuft als man es als Fan erwartet.