Ex-Arm 3 (Comic)

Hi-Rock
Ex-Arm 3
Titelbild und Zeichnungen: Shin.Ya Komi
Übersetzung: Verena Maser
Cross Cult, 2019, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-207-3

Rezension von Christel Scheja

Akira ist nach fünfzehn Jahre aus dem Koma aufgewacht und muss feststellen, dass er nur noch ein Gehirn ist, eingesperrt in eine Metallkiste. Zunächst behandelt man ihn auch wie einen Verbrecher, aber nach und nach kann der junge Mann beweisen, dass er immer noch gut und redlich ist. Er arbeitet von nun an mit der Polizei zusammen, um so vielleicht eines Tages auch noch wieder einen Körper zu erhalten.

Denn auch als reines Gehirn kann er - angeschlossen an ein Computersystem - immer noch jede Menge erreichen und dabei helfen, seinesgleichen aufzuspüren. Diese anderen „Ex-Arm“ werden als Waffen missbraucht, die Kräfte von normalen Menschen verstärken oder in der Lage sind, Waffensysteme zu steuern.

Besonders eng arbeitet Akira jetzt mit Minami Uezoni von der Tokyoter Polizei zusammen und kann sogar das Bewusstsein mit ihrer androidischen Partnerin Alma teilen. Das kann gerade bei dem ersten großen Auftrag zum Vorteil werden.

Ein Unbekannter, der sich wie der Ripper benimmt, dringt seit einiger Zeit immer wieder in Roboter-Bordelle ein und metzelt dort die Liebesdienerinnen und gelegentlich auch Kunden. Um mehr herauszufinden geht Alma als Dirne undercover… und Akira bekommt so erstmals eine Welt mit, die ihm bisher verschlossen war.


Dienten die ersten beiden Bände noch dazu, um in die Welt einzuführen, die Figuren vorzustellen und erste Weichen zu stellen, wird es jetzt konkreter für Akira, der die Chance bekommt, sich erstmals richtig zu bewähren. Natürlich darf man davon ausgehen, dass dieser erste Auftrag nicht so glatt verläuft wie gedacht, denn das Gehirn denkt immer noch wie ein Fünfzehnjähriger und das sorgt natürlich dafür, dass es im Bordell erst einmal rund geht, weil Alma unter seiner Kontrolle immer wieder in Fettnäpfchen tritt.

Aber er kommt auch in den Ermittlungen weiter, scheint doch ausgerechnet eine andere Androidin - die hübsche und liebenswerte Elmira - der Schlüssel für alles zu sein, birgt sie doch einige interessante Geheimnisse, die tatsächlich auch den Ripper interessieren.

Die Geschichte wird flott erzählt, spart diesmal nicht mit schlüpfrigen Anspielungen und gibt den Künstlern die Gelegenheit, nackte weibliche Körper in voller Pracht zu präsentieren. Die Geschichte wird darüber wenigstens auch nicht vergessen, entwickelt sich spannend weiter und zeigt, dass die Wahrheit meistens komplizierter ist als der schöne erste Schein.

Auch der dritte Band von „Ex-Arm“ legt gut vor, präsentiert ein unterhaltsames Abenteuer, das trotz der vielen Klischees spannend bleibt, weil die Enthüllungen nicht nur die Geschichte vorantreiben, sondern auch den Hintergrund wieder erweitern und so die Welt mit Leben füllen.