Star Trek Deep Space Nine: Lichter im Dunkel, David R. George III. (Buch)

Star Trek Deep Space Nine: Lichter im Dunkel
David R. George III.
(Star Trek - Deep Space Nine: The Long Mirage, 2016)
Übersetzung: Réne Ulmer
Titelbild: Martin Frei
Cross Cult, 2019, Taschenbuch, 424 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-965-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die „Deep Space Nine“-Romane dürften vielen nicht mehr ganz so vertraut sein, ist doch Vieles anders - ein Teil des ehemaligen Teams nicht mehr da, die Raumstation selbst nicht mehr die, die sie einmal war, sondern neu und schick, im Design der Föderation. Aber nach wie vor geht vor allem auf Bajor alles seinen geregelten Gang, wie auch der neue Roman „Lichter im Dunkel“ zeigt, der direkt an die Ereignisse in „Vorherrschaft“ anschließt.

 

Kira Nerys ist zurück. Die Propheten haben sie nach einem verwirrenden Erlebnis - dem Leben in der fernen Vergangenheit Bajors - wieder nach Hause geschickt und sie fragt sich, ob sie sich noch einfügen kann und welchen Sinn ihre Reise hatte. Da eine einfache Rückkehr in die Heimat und ihr Kloster zu viel Chaos verursachen könnte, hält sie sich erst einmal zurück und bedeckt, lässt die anderen Vedeks und vor allem die Kai machen, denn Bajor wird von religiösen Unruhen erschüttert.

Aber auch sie erlebt eine Überraschung, denn ganz offensichtlich ist sie nicht die Einzige, die  aus dem Wurmloch kam. Auch Altek Dans, der Mann in den sie sich während der vergangenen Jahre verliebte, ist hier und hat zwischenzeitlich eine Beziehung mit Captain Ro Laren begonnen…

Auch Nog ist auf einer besonderen Mission. Es gilt, einen ganz besonderen Freund aus einer Misere zu retten.


Im Grunde erzählt die Handlung wieder einmal zwei voneinander unabhängige Geschichten, die nur locker zusammenhängen. Auf der einen Seite erfährt man weiter, welche Pläne die Propheten mit Bajor zu haben scheinen, auch wenn die Menschen Schwierigkeiten haben, diese Entwicklungen zu lesen. Vermutlich dient das aber auch in erster Linie dazu, um einige der Figuren weiter zu entwickeln, in erster Linie Kira Nerys und Ro Laren, die so langsam herausfinden, wer ihnen in ihrem Leben wirklich die entsprechende Zufriedenheit gibt. Zugleich wird die Kultur ihrer Heimat ein wenig mehr ausgebaut.

Auf der anderen Seite bietet die Handlungsebene um Nog und seinen Bemühungen, Vic den holografischen Sänger zu retten, ohne dabei seine Persönlichkeit so wie sie jetzt ist, zu zerstören, die nötige Spannung. Sie verbindet sich zugleich mit einer anderen Such- und Rettungsaktion, die gleichzeitig Verbindung zu den Fernsehserien schafft und dortige Themen noch einmal aufgreift.

Das Ganze wird leidlich spannend erzählt, wirkliche Überraschungen gibt es aber nicht.

Der Roman wird dadurch eine runde Sache, allerdings sollte man auch die Vorgänger-Bände kennen, sonst wird man Vieles befremdlich finden. Ein Einstieg bleibt weiterhin möglich, nur hat sich doch mehr verändert als man denkt und das schlägt sich deutlich in der Geschichte nieder. Und man sollte sich darauf gefasst machen, dass eben nur noch wenige der vertrauten Figuren auf der Raumstation leben.

„Lichter im Dunkel“ ist eine solide Fortführung der „Deep Space Nine“-Reihe, die vor allem den altgedienten Fans unterhaltsames Lesefutter bietet, wenn auch nicht mehr.