Fred Saberhagen: Das dritte Buch der Schwerter (Buch)

Fred Saberhagen
Das dritte Buch der Schwerter
(The third Book of Swords)
Übersetzung: Rainer Schmidt
Titelbild: Jludrovan Laszlo
Cross Cult, 2019, Taschenbuch, 360 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-95981-513-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die Saga um das „Buch der Schwerter“ war auch in Deutschland in den 80er Jahren erfolgreich, löste es sich doch ein wenig von der klischeehaften Barbaren-Fantasy und vermischte sich munter mit allen möglichen Szenarien und Ideen aus der irdischen Mythologie, spielen doch auch die griechisch-römischen Götter eine nicht unerhebliche Rolle. Erschienen ist nun der dritte Band der Serie.

 

Langsam aber sicher ist durchgesickert, dass die zwölf Schwerter, die der Gott Vulkan in der Welt verteilt hat, ihren Trägern Macht verleihen. Und so gibt es einen dunklen König, der nun mit aller Gewalt versucht, die Welt für sich zu erobern und dabei keine Gnade kennt, als seine Heere die Welt mit Krieg überziehen.

Noch immer versuchen Mark und Ben das Richtige zu tun, aber das ist nicht immer einfach, denn die Übermacht scheint viel zu groß zu sein. So scheint die Rettung einer jungen Frau, die sich als mehr entpuppt als ein Bauernmädchen, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ebenso wie die Intervention der Göttin Aphrodite, die ihre eigenen Spielchen mit den Sterblichen zu spielen scheint.


Fred Saberhagen scheint einen bestimmten Plan mit den Schwertern zu verfolgen, dem Leser wird das aber im dritten Band nicht immer klar. Selbst wenn Mark und Ben immer noch die zentralen Figuren sind, sie bleiben es nicht. Tatsächlich springt er munter von einem Träger zum anderen, auch zu den Gegenspielern, die nach und nach ihre Position verändern. Nichts scheint in dieser Saga beständig zu bleiben, was aber auch nicht allzu sehr kümmert, bleiben die Figuren doch eher blass und schablonenhaft, selbst die beiden Helden.

Das ist auch die größte Schwäche des Buchs, nimmt man doch keinerlei Anteil an den Figuren, ist einem egal, was diesen widerfährt. Die Szenen mögen in sich funktionieren und durchaus schon einmal Spannung bieten, einen roten Faden, an dem man sich als Leser entlang handeln kann, gibt es allerdings nicht wirklich.

Das Ganze erinnert immer noch fatal an frühere Rollenspiel-Szenarien, in denen die Interaktion mit anderen Figuren nur auf einer oberflächlichen Ebene passierte, die Charaktere kein wirkliches Profil entwickelten und getreu ihrer vorgegebenen Eigenschaften agierten. Allein die Tatsache, dass sich die Götter nun immer mehr einmischen und dabei Fehler begehen wie die Sterblichen, mag ein bisschen innovativ wirken.

Alles in allem fehlt der Saga etwas. Die Ideen sind nicht schlecht, die Umsetzung allerdings etwas lieblos und wenig fesselnd. Wem das alles nicht stört, wer in erster Linie die Action schätzt und den Mix aus verschiedensten Fantasy-Elementen, der kann jedoch immer noch seinen Spaß haben. Allerdings sollte man keine höheren Ansprüche an seine Lektüre haben.

„Das dritte Buch der Schwerter“ schreibt die begonnene Geschichte zwar fort, aber in einer Art, die nicht sonderlich zu fesseln weiß. Letztendlich schafft es der Autor wieder nicht, den Leser durch die Figuren an sein Werk zu binden und kann nur unterhalten, wenn man die klassischen Rollenspiel-Szenarien ohne Tiefgang schätzt.