Hawkman 1: Unendliches Leben (Comic)

Robert Venditti
Hawkman 1
Unendliche Leben
(Hawkman 1-6, 2018/2019)
Übersetzung: Marc Schmitz
Titelbild und Zeichnungen: Bryan Hitch
Panini, 2019, Paperback, 148 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1277-0

Rezension von Elmar Huber

Der Archäologe Carter Hall alias Hawkman, der stets wiedergeboren wird um als fliegender Held für das Gute zu kämpfen, ist davon überzeugt, wesentliche Dinge aus seinen früheren Leben vergessen zu haben. Mit Hilfe von Madame Xanadu und eines uralten Artefakts gelingt es ihm, einen Blick auf all seine vergangenen Leben zu werfen, viele mehr, als er bisher geahnt hat, zu verschiedenen Zeiten, auf  verschiedenen Welten. In derselben Vision sieht er auch riesenhafte, geflügelte Wesen, die ganze Städte dem Erdboden gleichmachen.

Hall ist sich sicher, dass es seine Bestimmung ist, diese Wesen, genannt Todesbringer, aufzuhalten und er allein aus diesem Grund immer wieder geboren wird, bis er seine Aufgabe erfüllt hat. Seine Suche nach Hinweisen über die Todesbringer führt ihn ins alte Ägypten, auf die Dinosaurier-Insel, nach Thanagar und sogar ins Mikroversum.


Mit der aktuellen „Hawkman“-Serie legt Autor Robert Venditti („The Surrogates“, „Demon Knights“) eine Neujustierung der Heldensaga vor, die die regelmäßige Reinkarnation des Helden in den Mittelpunkt rückt und diese einem größeren Ziel unterstellt.

Der Plan klingt gut und erhält zusätzliche Würze dadurch, dass Hawkman Carter Hall hier auf verschiedene Inkarnationen seiner selbst trifft. Wie bei einer Schnitzeljagd muss er sich durch Zeit und Raum von Hinweis zu Hinweis hangeln, in der Hoffnung am Ende etwas über die Todesbringer zu erfahren. Hinweise, die er selbst in anderen Leben versteckt hat und an die er sich nicht mehr erinnern kann.

Doch irgendwie will es Venditti nicht recht gelingen, dieses Mystery-Element richtig anzupacken und als Spannungsmotor einzusetzen. Stattdessen schleudert Carter Hall wie eine Flipperkugel von einer Station zur nächsten, wo er sich zusätzlich immer noch mit irgendwelchen beliebigen Gegnern kloppen muss, ohne dass dies etwas zur großen Story beiträgt. Mehr Zug innerhalb der durchgehenden Storyline, einige wirkungsvolle Charakter-Momente und weniger überflüssige Abschweifungen würden der Serie guttun.

Als Zeichner wurde Bryan Hitch verpflichtet, der mit seinen epischen Bildern aus „The Authority“, „Die Ultimativen“ und „JLA: Jacob’s Ladder“ noch in bester Erinnerung ist. Möglicherweise liegt es an der Tuschung, aber ein vergleichbares ‚Wow-Gefühl‘ und Augenglänzen will sich bei „Hawkman“ nicht einstellen.

Eine frische Grundlage, die den Hawkman-Mythos auf vielversprechende Art erweitert.