Mythenland 4: Zwergentraum, Volker Ferkau (Buch)

Mythenland 4
Zwergentraum
Volker Ferkau
Kelter, 2010, Taschenbuch, 384 Seiten, 4,80 EUR

Olaf Menke

Volker Ferkau ist dem geneigtem Publikum bisher vor allem von Romanheften der diversen Bastei-Serien („Maddrax“, „Sternenfaust“ etc.) bekannt. Seit Mai 2010 erscheint nun im Kelter-Verlag die Serie „Mythenland“ im Taschenbuchformat, welche erstmals seit langer Zeit das Fantasy-Genre im Heftbereich aufgreift.

Lange her – aber noch wohl bekannt – sind hier Serien wie „Mythor“ und die Bastei-Reihe „Fantasy“. Auch wenn die „Mythenland“-Serie an Taschenbücher erinnert, so ist sie dadurch, dass sie hauptsächlich über den Kiosk vertrieben wird, dem Heftbereich zuzuordnen. Diesen Monat ist nun der vierte Band erschienen, „Zwergentraum“, fast zeitgleich hat der Autor hierzu angekündigt, dass es nach dem fünften Band, der densogenannten „Murgon“-Zyklus abschließen wird, eine dreimonatige Pause geben wird. Erst im Januar wird ein diesmal vierteiliger Zyklus starten, dessen erster Band wird von der Autorin Jana Paradigi stammen. Sie hat dem Autor auch beim nächsten Monat kommenden fünften Band, „Die dunkle Welt“, unter die Arme gegriffen. Pro Band wird in etwa der Umfang von vier Heftromanen in angenehm großer Schrift auf 384 Seiten geboten.

Nachdem in den ersten beiden Bänden die Haupthelden sowie der Schurke, ein Dunkelelf namens Murgon – er gibt dem ersten Zyklus den Namen – vorgestellt wurden, hatte die Handlung im dritten Band dieser Staffel einen Schlenker gemacht und uns die Stadt Dandoria nebst dessen König Rondrick vorgestellt. Dieser hatte das Königsein satt und war bei einer Expedition zu den Steinriesen dort hängengeblieben und wie im schönsten Märchen dort selbst zum Riesen geworden. Das nun königlose Dandoria war mit einer Königsgattin zurückgelassen worden, welche sich machtgierig schnellstmöglichst des Throns bemächtigen wollte. Der vierte Band nun nimmt wieder die Haupthelden der Serie in den Fokus und zeigt uns, wie es mit den Barbs, dem Zwerg, dem Barbaren, den Amazonen und so weiter weitergeht. Hierbei wird vor allem die Vergangenheit des Barbaren aufgerollt (er hatte zuvor eine Gedächtnislücke und kann sich jetzt an seinen Ursprung erinnern), sowie ebenso die Vergangenheit des Zwergs Frethmar. Unsere Gefährten erreichen im vierten Band nun ebenfalls die Hafenstadt Dandoria, die Ereignisse spitzen sich nun endgültig zu.

Sehr viel mehr darf man dabei über die zahlreichen überraschenden Enthüllungen und Entwicklungen des Romans nicht verraten, man würde zwangsläufig dem Leser den Spaß verderben. Fest steht, der Autor ist ein Meister der „überraschenden Wendung“, ständig passiert etwas, womit man nicht gerechnet hat und was den Verlauf der Story komplett über den Haufen wirft. Dabei nutzt Ferkau einen knappen Stil mit meist kurzen Sätzen, denen er immer wieder verschnörkelte Formulierungen entgegensetzt. Schlägt man das Taschenbuch zu, möchte man am liebsten gleich den fünften Band zur Hand nehmen. Leider erscheint dieser erst Anfang September, dort werden die ganzen Rätsel dann (hoffentlich) aufgelöst werden.