The Soultaker (BD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 18. Juli 2019 11:08
The Soultaker
J 2001
Rezension von Christel Scheja
Kyosuke weiß, er ist tot, erstochen von seiner eigenen Mutter. Aber aus irgendwelchen Gründen ist er am Leben und weiß nicht, warum. Dieses Geheimnis ergründet die 13teilige Anime-TV-Serie „The Soultaker“, die bisher in Deutschland nur im Fernsehen gelaufen und auf DVD erhältlich ist. Nipponart veröffentlicht die Saga nun als „SD on Blu-Ray“. Als Extras gibt es Sticker und ein Wende-Cover.
Eben noch war er tot. Hat in den Armen seiner Mutter gelegen, die ihn mit ihren letzten Worten um Vergebung gebeten hat. Nun erwacht er an der Seite eines geheimnisvollen Mädchens, das sich nett um ihn kümmert und hilft, wieder zu Kräften zu kommen. Sie behauptet sogar, seine Schwester Maya zu sein.
Kurze Zeit darauf wird das Mädchen von der geheimnisvollen Kirihara-Organisation entführt. Kyosuke fühlt inzwischen Verantwortung für sie und beschließt, sie, angestachelt von dem geheimnisvollen Shiro Mibu, zu befreien, auch oder gerade weil sein geheimnisvoller Verbündeter behauptet, sie sei nur ein „Flicker“, ein Teil der Seele seiner wahren Schwester.
Der Angriff auf das Hauptquartier bringt aber auch mehr ans Licht, als dem jungen Mann lieb ist, verwandelt er sich doch in ein geflügeltes Monster mit großen Kräften. Und das ist nur der Anfang.
„The Soul-Taker“ ist eine typische Anime-Action-Serie. In erster Linie befriedigt sie den Zuschauer durch optische Opulenz und dynamische Action, die in epischen Kämpfen Ausdruck findet.
Handlung und Figuren verkommen eher zu einer Nebensache. Am Anfang scheint nämlich noch alles klar zu sein: Kyosuke wird verletzt und versucht nach seiner Genesung den Geheimnissen auf den Grund zu gehen, die seiner Mutter das Leben kostete und ihn in eine Welt des Grauens holte.
Doch sobald er in den Fängen der Organisation ist, ändert sich das. Der rote Faden wird mehrfach durchschnitten, neue Wahrheiten sollen die Spannung aufrechterhalten, sorgen aber eigentlich nur für Verwirrung. Vieles was in der Mitte und am Ende der Serie passiert, war anfangs nicht einmal angedeutet.
Die Figuren sind auf das Wesentliche reduziert: wahnsinnige Wissenschaftler und machtgierige Männer und Frauen auf der einen, der unwissende Held, der auch noch schwer von Begriff ist, auf der anderen Seite, begleitet von undurchsichtigen Verbündeten, die gerne schon einmal ihr Fähnchen nach dem Wind hängen. Und natürlich sind da die vielen Aspekte des Mädchens, an das er scheinbar sein Herz verloren hat. Aber wirklich eigenständig ist keiner der Charaktere - vor allem, weil sie mehr oder weniger dem Geschehen dienen und es vorantreiben, aber keine Entwicklung zu erkennen ist.
Das alles bleibt aber so oberflächlich, wird zudem auch noch ziemlich wirr erzählt und aneinander gereiht, so dass man nicht unbedingt gewillt ist, die schwache Auflösung am Ende zu glauben, auch wenn die meisten Fragen beantwortet werden.
Was dadurch bleibt ist eine seichte und unterhaltsame Serie für den Moment, die durch eigenwillige Animation punkten kann; die von düsteren und tristen bis zu schreiend bunten Farben wechseln kann, in den Action-Sequenzen dynamisch ist, aber auch sehr oft mit mystischen Standbildern arbeitet.
Jedoch bleibt der positive Eindruck nur kurz, der Inhalt ist schnell wieder vergessen, genauso wie die Figuren, die in ihrem Aussehen und ihrer Gestaltung auch nicht aus der Masse herausragen.
Man merkt sehr deutlich, dass das Bild für eine BD recht weich gezeichnet ist, was wohl dem SD geschuldet scheint, der Ton ist immerhin sehr klar. An Extras gibt es gerade einmal einen Sticker und ein Wendecover.
Fazit: „The Soultaker“ hat ein paar nette Ansätze und Ideen, die sich in der wirren und chaotischen Handlung schnell wieder verlieren. Gerade einmal die Action und die Optik wissen zu gefallen und können in den Bann schlagen, sonst aber nichts.
Letztendlich kann man sich die Saga durchaus einmal ansehen - das war es aber auch schon, denn ein zweites Mal werden die wenigen Enthüllungen und kleinen Überraschungen auch nicht mehr punkten können.
BD-Facts:
Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph)
Ton: deutsch Dolby Digital 5.1, deutsch Dolby Digital dts, japanisch Dolby Digital 2.0
Untertitel: deutsch
BD-Extras:
keine