Das Land der Juwelen 5 (Comic)

Haruko Ichikawa
Das Land der Juwelen 5
Übersetzung: Verena Maser
Cross Cult, 2019, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-162-5

Rezension von Christel Scheja

„Das Land der Juwelen“ ist eine magisch versponnene Geschichte, die ihre Faszination wohl eher aus dem Setting und der eigenwilligen Zeichenkunst bezieht als irgen einer innovativen Handlung. Denn nicht die Action hält die Geschehnisse zusammen, es sind eher die Geheimnisse, die die Helden vorantreiben.


Es tut sich etwas im Reich der Edelsteine, denn nicht nur, dass ein neuer Gefährte geboren wird und erst einmal ausgebildet werden muss, auch ein anderer harrt darauf, endlich geheilt zu werden. Doch was steckt wirklich hinter der quirligen Padparadscha, die sich durch Rutils Behandlung weiterentwickelt hat?

Immerhin steht Phos nun nicht mehr am Rande, sondern ist mittendrin und das hat xier auch den Blick auf Dinge öffnen lassen, die xier vorher nicht wirklich aufgefallen sind. Auf bestimmte Fragen antwortet nämlich Meister Brillant immer nur ausweichend oder gar nicht, so dass sich das Juwel fragen muss, welche Geheimnisse er vor den anderen hütet. Ob das Mondvolk vielleicht mehr weiß?

Auch Phos hat sich weiterentwickelt, der Winter hat das vorher so zerbrechliche und ängstliche Juwel nicht nur geheilt sondern auch mutiger und forscher gemacht. Aus seiner Sicht erlebt der Leser auch die Veränderungen mit und stellt sich so wie der Held Fragen. Was steckt hinter all dem und warum werden sie als Juwelen immer nur gejagt? Hat seine Magnifizenz Brillant vielleicht besondere Gründe, ihnen alles zu verheimlichen?

Diese Fragen sorgen natürlich dafür, dass es ordentlich in dem Juwel wühlt und es noch wacher die Entwicklungen beobachtet, die ihnen neue Mitglieder in der Gemeinschaft bringen. Und natürlich kann es nun nicht mehr aufhören und will immer noch mehr wissen.

 

Allerdings kann die Handlung selbst nicht so ganz mit dem Inhalt mithalten, plätschert sie doch einfach nur mehr oder weniger dahin, stellt die neuen Mitglieder der Gemeinschaft vor und bietet Interaktion zwischen den Figuren - aber das Geschehen tritt mehr oder weniger auf der Stelle, wenn dann tut sich nur etwas im Inneren von Phos. Ansonsten bleibt alles beim Alten, die Geschichte ist wie immer eigenwillig, stachlig und doch zum größten Teil irgendwie märchenhaft und naiv, so dass sie immer noch aus der Masse vergleichbarer Titel heraussticht.

„Das Land der Juwelen“ bleibt in diesem Band etwas auf der Stelle stehen, stellt aber offensichtlich die Weichen für kommende Ereignisse, denn Phos beginnt mehr denn je, den Geheimnissen nachzugehen, die die Gemeinschaft umgeben, auch wenn das bedeutet, sie vielleicht sogar zu verraten.