Shazam! Gratis-Comic! (Comic)

Geoff Johns
Shazam! Gratis-Comic!
Zeichnungen: Gary Frank
Übersetzung: Christian Heiß
Panini, 2019, Heft, 32 Seiten, 0,00 EUR

Rezension von Irene Salzmann

Shazam, ursprünglich Captain Marvel, wurde 1939 von Bill Parker (Autor) und C. C. Beck (Zeichner) geschaffen und debütierte 1940 in „Whiz Comics” 2 bei Fawcett Comics. In den folgenden Jahren war der Waisenjunge Billy Batson, der sich durch das Zauberwort Shazam! in einen erwachsenen Superhelden verwandeln konnte, erfolgreicher als „Superman und tatsächlich der erste Superheld, dessen Abenteuer verfilmt wurden unter dem Titel „Adventures of Captain Marvel”.

Aufgrund von Copyrights-Problemen - DC warf dem Verlag vor, „Superman“ kopiert zu haben - stellte Fawcette die „Marvel-Family”-Titel 1953 ein und verkaufte 1972 die Rechte an der Figur an den Konkurrenten, der bis 1991 auch die übrigen relevanten Charaktere in das DC-Universum eingliederte.

Erneut gab es Probleme um „Captain Marvel“, da sich die Rechte an diesem Namen längst Marvel Comics gesichert hatte für mehrere eigene Figuren. Weil ohnehin viele Leser nach der Wiedereinführung von Captain Marvel 1972 glaubten, der Zauberspruch sei sein Name, wurde dieser 2011 offiziell mit dem Serien-Neustart bestätigt.

Aktuell steht Shazam nach einer längeren Zeit der Aufs und Abs wieder im Fokus der Comic-Freunde dank eines Kino-Films aus diesem Jahr (2019). Der von Panini spendierte Gratis-Comic wird von einem entsprechenden Motiv mit Schauspieler Zachary Levi in der Titelrolle geziert. Die Geschichte, die der Film erzählt, basiert auf dem „Shazam!“-Paperback von 2018, in dem der bekannte Plot zeitgenössisch aufbereitet wurde. Die Story schrieb Geoff Johns („Superman“, „Aquaman“, „Forever Evil“), die gefälligen Zeichnungen lieferte Gary Frank („Doomsday Clock“, „Gen13“, „Supergirl“).


Als Billy Batson und ein Freund nach einem Streich getrennt die Flucht ergreifen, findet sich der Waisenjunge plötzlich an einem seltsamen Ort wieder. Ein alter Mann äußert sich sehr enttäuscht darüber, dass die Mächte ihm statt des dringend benötigten Helden einen jungen Tunichtgut geschickt haben, doch er hat keine Wahl und greift nach dem Strohhalm.

Billy erfährt nicht, wozu man ihn braucht, aber durch das magische Wort „Shazam!” verwandelt er sich in einen kostümierten Erwachsenen mit unvorstellbaren Kräften, die er in seine Welt mitnimmt und benutzen will, um mit seinem Kumpel jede Menge Spaß zu haben, denn den Verstand eines Erwachsenen hat er bedauerlicherweise nicht erhalten.


Was besonders verwundert, ist, dass weder Billy noch sein Freund das Erlebnis hinterfragen und die Verwandlung sofort akzeptieren (vielleicht weil sie an die Existenz von Superhelden gewöhnt sind?). Die sich nun ergebenden Möglichkeiten wollen sie zu ihrem persönlichen Vorteil - die Realisierung von kindlichen und kindischen Wünschen - ausnutzen, und weil in dem Gratis-Comic nur ein paar Seiten der Ursprungsgeschichte enthalten sind, nämlich die Schlüsselszene, darf man spekulieren, was passieren wird, um Billy zu veranlassen, seine Kräfte vernünftig und sinnvoll einzusetzen, ähnlich Peter Parker alias Spider-Man, der erst nach den Tod seines Onkels, den er hätte verhindern können, begreift, dass ihm die Gabe die Pflicht zu helfen auferlegt und ein Missbrauch früher oder später bestraft wird.

Wie das bei Billy laufen wird, kann im Paperback (16,99 EUR) nachgelesen und/oder im Film verfolgt werden. Sofern sich „Shazam!“ in die Tradition der jüngsten Superhelden-Verfilmungen („Aquaman“, „Suicide Squad“, „Wonder Woman“ und so weiter) einfügt, wird man jede Menge Action und Special-Effects erwarten dürfen.