Die Scareman-Saga 11: Das Blaue vom Himmel, Dirk van den Boom (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 07. Juni 2019 09:17
Die Scareman-Saga 11
Das Blaue vom Himmel
Dirk van den Boom
Titelbild: Emmanuel Henné
Atlantis, 2017, Paperback, 96 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-86402-505-1 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Irene Salzmann
Die Anwesenheit des Scareman Jonathan Savcovic und der Ek-ek auf Akkar ist nun kein Geheimnis mehr, ebensowenig wie die eines weiteren Volkes auf dem entfernten Gasplaneten, das mit Nirdi ein Wesen schuf, das in der Lage ist, mit ihnen allen zu kommunizieren. Alle Parteien arrangieren sich erstaunlich schnell mit dieser unerwarteten Entwicklung - und das ist auch dringend notwendig, denn das invasive Blau, das die äußerste Welt des Systems befallen hat, beginnt bereits, Sporen auszusenden, um die nächsten Planeten zu erobern.
Der reparierte Ek-ek-Raumer „Neknek“ begibt sich auf die Reise zur Gaswelt unter der Leitung von Savcovic und der Koordinatorin. Mit an Bord befinden sich Nirdi, drei Akkari und mehrere Ek-ek, die alle daran arbeiten, das alte Schiff flugtauglich zu halten. Am Ziel angekommen, holen sie drei der seltsamen Lebensformen ab, die auf dem vom Blau befallenen Planeten ausgesetzt werden sollen. Ihr Tod ist das einzige Mittel, den Feind zu zerstören und die übrigen Welten zu retten.
Bis es dazu kommt, müssen jedoch die Sporen, die bereits unterwegs sind, abgefangen werden. Konventionelle Waffen erweisen sich als nutzlos, doch die Verteidiger des Akkari-Systems lernen schnell. Aber auch schnell genug, um Savcovic zu bergen, dessen kleines Boot während des Abwehrkampfs beschädigt wurde, und einen zweiten Scareman, Anton Belfort, zu retten, der auf der Welt, die er hütet, eine überraschende Entdeckung machte, aber womöglich nicht mehr lange in der Lage sein wird, diese wichtigen Daten weiterzugeben?
Der Showdown steht kurz bevor. Stellvertretend für die Galaxis beziehungsweise das ganze Universum kämpfen Wesen, die unterschiedlicher nicht sein können, für den Fortbestand des Akkar-Systems, seiner einheimischen Spezies und den Gästen, deren Völker vom Blau, dem Feind jeglichen Lebens, ausgerottet wurden, von den Bewohnern des Gasplaneten einmal abgesehen, die jedoch eine moralische Verpflichtung fühlen, den anderen Intelligenzen beizustehen, auch wenn das mit einem großen Opfer verbunden ist.
Einerseits sind Savcovic und seine Mitstreiter froh, dass es eine Möglichkeit gibt, das Blau zu stoppen, aber dass dafür einige ihrer neuen Freunde sterben müssen, bringt sie in einen Zwiespalt. Selbst wenn diese Leben freiwillig gegeben werden, um das Akkar-System zu retten, will niemand verlangen, dass die Befreiung weiterer Welten durch noch mehr Tode erkauft wird. Es muss einfach eine andere Lösung geben!
Die Auslöschung der Invasoren erweist sich trotz allem als nicht ganz so einfach, da bereits einzelne Sporen die inneren Welten anfliegen. Mit einem großen Raumschiff und zwei Booten sind die Möglichkeiten der Verteidiger begrenzt. Sie müssen improvisieren und viel riskieren. Trotzdem bleibt immer ein bisschen Zeit für persönliches, auflockerndes Geplänkel, während sich die verschiedenen Spezies zusammenraufen.
Neuer Druck, außer der unmittelbaren Bedrohung, wird aufgebaut, als Belfort, ein Scareman, zu dem Savcovic seit geraumer Weile Kontakt hält, einen Notruf absetzt. Zwar sind die Androidenkörper nahezu unverwüstlich, und die Bewusstseine können zurück in die Station beziehungsweise einen anderen Avatar übertragen werden, doch diesmal sind unvorhergesehene Komplikationen aufgetreten, und Belforts Zeit läuft ab.
Zwar ist sein Schicksal lediglich ein Nebenschauplatz, doch birgt seine Entdeckung den Schlüssel zu neuen Erkenntnissen, die vielleicht in Zusammenhang mit den Koordinaten eines Labors, auf dem das Blau erforscht wurde, von Brisanz sein können.
Es bleibt also spannend - und wer der Serie 11 Bände lang treu blieb, wird das packende Finale nicht missen wollen.
Lebendig und mit einem Augenzwinkern erzählt, so macht Science Fiction Spaß.