Olympus Mons 2: Operation Mainbrace (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 21. Mai 2019 18:23
Christophe Bec
Operation Mainbrace
Olympus Mons 2
(Olympus Mons 2: Opération Mainbrace, 2017)
Titelbild und Zeichnungen: Stefano Raffaele
Übersetzung: Harald Sachse
Splitter, 2018, Hardcover, 48 Seiten, 14,80 EUR, ISBN 978-3-96219-021-7
Rezension von Elmar Huber
Die weltweiten Reaktionen auf die drei geheimnisvollen Anomalien, die auf dem Grund der Barentssee liegen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Während ‚Hellseher‘ Aaron Goodwin an der Richtigkeit und Bedeutung seiner Visionen über einen außerirdischen Ursprung der Objekte festhält, an die Öffentlichkeit tritt und damit Gegenstand von Spott und Vorwürfen der Boulevard-Unterhaltung wird, befinden sich die Russen in fieberhafter Alarmbereitschaft.
Denn die Gebilde auf den Fotos, die Kosmonautin Jelena Schewtschenko von dem Artefakt auf dem Olympus Mons zur Erde schickt, ähneln den Trümmerteilen, die 1946 auf dem Berg Ararat entdeckt wurden. Eingehendere Untersuchungen zeigen außerdem eine Verwandtschaft mit den Anomalien 1 bis 3.
So wird im Osten beschlossen, ebenfalls einen Hellseher einzusetzen, um mehr über die Objekte zu erfahren. Die telepathisch hochbegabte Marta Kulgina, die bereits in den 20ern als junges Mädchen an geheimen PSI-Experimenten teilgenommen hat, wird reaktiviert und liefert erschreckende Informationen, die das Ende der Welt bedeuten könnten. Für die Russen gilt es nun, mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Expedition des Bergungsunternehmens Ocean’s Pathfinder ins Innere der Anomalien vordringt.
Im zweiten Teil dieses groß angelegten SF-Mystery-Thrillers führt Christophe Bec die Handlungsstränge konsequent fort uns strickt sogar noch einige neue Fäden hinein, wie etwa die Einführung des russischen Mediums Marta Kulgina. Ein Auftritt, der emotional wirksam vorbereitet ist. Nicht nur hier wird deutlich, dass Autor Bec neben dem bestehenden Mysterien-Geflecht auch gesteigerten Wert auf die menschliche Schiene legt; und in dieser Hinsicht gibt es hier gleich einige dramatische Entwicklungen.
Kosmonautin Jelena Schewtschenko ist nach einem dummen Unfall auf dem Mars plötzlich und ohne realistische Hoffnung auf Rettung auf sich allein gestellt. Auch Aaron Goodwins Ehefrau fühlt sich merklich verloren, da die erste Priorität ihres Mannes inzwischen den Anomalien gilt. ‚Zu allem Überfluss‘ erwartet sie in dieser Umbruchssituation ein Kind. Große Emotionen also in der zweiten Ebene, während an der Front mit militärischer Macht aufgerüstet wird und sich die Barentssee, wo die Großmächte die voranschreitende Erkundung der Anomalien verfolgen, zu einem Pulverfass entwickelt.
Um auch das Mystery-Feuer weiter anzufachen, erfährt man noch von einigen weiteren UFO-Sichtungen, von denen die ersten bereits im Jahre 1013 stattfanden.
Dazu liefert Zeichner Stefano Raffaele erneut beeindruckend filmreife Bilder.
Konsequente Weiterentwicklung des SF-Mystery-Thrillers, die den Leser auf allen Ebenen souverän bei der Stange hält.