Dorian Hunter 95: Der zweite Eidesstab, Christian Schwarz & Catherine Parker (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 14. Mai 2019 07:51
Dorian Hunter 95
Der zweite Eidesstab
Christian Schwarz & Catherine Parker
Titelbild: Mark Freier
Zaubermond, 2019, Taschenbuch, 210 Seiten, 14,95 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Die Höhlen von Lascaux sind weltberühmt. Die in ihnen erhalten gebliebenen Malereien aus der Steinzeit gelten als Weltkulturerbe. Ausgerechnet hierher zieht es George Morales auf der Suche nach Dämonen, die er mitleidlos killen kann. Einst war er Bestandteil einer Vereinigung, die der Deutsche um sich gesammelt hatte. Sie hatten die schwarze Brut bekämpft, wo immer sie auf sie trafen. Nun führt ein Telefonat eines Agenten des lang aufgelösten Netzwerks Morales in die Nähe der Höhlen.
Asmodi hat ein Problem. Er hat nicht einen, sondern zwei Anwärter auf das zweithöchste Amt der Schwarzen Familie. Setis und Olivaro reklamieren das Schiedsrichteramt für sich, ein Wettstreit soll den Sieger ermitteln. Dass Asmodi auf den Zentrumsdämonen Zakum trifft, erweist sich hier als hilfreich.
Einst, vor Jahrtausenden wurde in einer Höhle nahe bei Lascaux ein uralter Dämon durch die gemeinsamen Anstrengungen von Menschen und Dämonen eingeschlossen. Bricht das Siegel, das dessen Gefängnis sichert, kommt er frei. Asmodi schickt Setis und Olivaro in die Höhle um dort den Dämon zu befreien, nicht ahnend, dass Hunter auch mit von der Partie ist…
Christian Schwarz und Catherine Parker legen in ihren beiden Texten den Grundstein für die weitere Fortsetzung der Handlung. Insoweit mangelt es der Handlung ein wenig an wirklich dramatischen Ereignissen, das Tempo ist zunächst nicht sonderlich hoch.
Mit George Morales als Erzähler habe ich, wie viele der Leser, ein wenig ein Problem. Zu verbissen, zu hasserfüllt und gnadenlos erscheint der Mann, der sich den Tod aller Dämonen auf die Fahne geschrieben hat. Das ist kein einfacher, kein sympathischer und schon lange kein angenehmer Protagonist, der Nähe zulässt oder dem man gerne ins Abenteuer folgt. Seine Gewaltbereitschaft, seine Gnadenlosigkeit wirken ein wenig abstoßend, zumal er oft rüpelhaft und impulsiv agiert. Wenn er in Dirty-Harry-Manier loszieht, von Allem und Jedem genervt, kann man verstehen, dass er und der Rest des Teams nicht eben auf guten Fuß zueinander stehen. Dies wird auch vorliegend in beiden Romanen wieder deutlich. Auf der Haben-Seite stehen seine unbestrittenen Fähigkeiten in der Jagd und Auslöschung der Dämonen, bei der ihn keinerlei Skrupel bremsen.
Mit der Rückkehr Zakums und der Einführung eines neuen, uralten und damit mächtigen Dämons, der Entscheidung über den neuen Träger des Eidesstabs und der Einbeziehung Hunters beginnt ein neuer Handlungsabschnitt, der so Einiges an Dramatik verspricht. Der Grundstein ist gelegt, jetzt bleibt abzuwarten, wie die die Macher die weitere Handlung vorantreiben werden.