Die Scareman-Saga 10: Die Bio-Bombe, Dirk van den Boom (Buch)

Die Scareman-Saga 10
Die Bio-Bombe
Dirk van den Boom
Titelbild: Emmanuel Henné
Atlantis, 2017, Paperback, 100 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-86402-490-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Irene Salzmann

Der Scareman Jonathan Savcovic hat sich in einem Androiden-Körper unter die Akkari gemischt, da die Beobachtungen seiner Agenten und der der Ek-ek Anlass zu großer Besorgnis geben. Zarek, König von Helfos, plant, mit einer neuartigen Kanone die ehrwürdige Stadt Dirma anzugreifen. Deren König Trakked hat, was Zarek nicht wissen kann, eine Biowaffe entwickeln lassen, die er zur Verteidigung einsetzen will, koste es, was es wolle.

Savcovic sieht sich als mitschuldig an dieser Bedrohung, denn seine und die Einmischungen der Ek-ek in die natürliche Evolution haben den wissbegierigen Akkari eine solche schreckliche Waffe sehr viel früher in die Hände gegeben, als erwartet. Um einen Massenmord zu verhindern, dringt er in die geheimen Laboratorien unter dem Königspalast ein, um „die Bio-Bombe“ zu vernichten - aber die Räume sind leer, alles ist fort, er ist zu spät gekommen.

Offenbar befindet sich die Waffe bereits auf dem Weg ins feindliche Lager. Savcovic muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen: Soll er seine geheime Anwesenheit preisgeben, um unschuldige Leben zu retten - oder der heimliche Lenker bleiben und der Tragödie ihren Lauf lassen?

Unterdessen haben sich die Wesen, die den Gasplaneten bevölkern, darauf geeinigt, mit ihren Mitteln das Akkari-System vor dem Blau, das den  äußersten Planten befallen hat, zu retten. Um mit ihren Nachbarn leichter kommunizieren zu können, erschaffen sie Nirdi, eine junge Frau, die den Akkari ähnlich und mit dem Wissen ihrer Schöpfer ausgestattet ist. Allerdings müssen die Wesen für die Hilfe, die sie anbieten wollen, einen hohen Preis zahlen.


Nach der Lektüre des Vorgängerbandes durfte man erwarten, dass Savcovic und die Ek-ek Pläne schmieden würden, um der sicheren Vernichtung durch das Blau zu entgehen, denn in ihre Hände gelangten neue Informationen. Außerdem erfuhren die Leser, dass die Wesen, die auf dem Gasplaneten eine Heimat gefunden haben, das Blau seit Äonen kennen. Das ist die eine Entwicklung, die nun mit einer kleinen Überraschung in Form von Nirdi und einer dramatischen Offerte konkretisiert wurde.

Die zweite vorhersehbare Entwicklung war, die Handlung wieder nach Akkar zu verlegen, aber anders als vermutet. Ein drohender Krieg, bei dem Massenvernichtungswaffen eingesetzt werden sollen, lässt Savcovic und die Ek-ek zu dem gleichen Schluss kommen, dass erst diese Krise bewältigt werden muss, bevor man dem Hinweis nachgeht, wie das invasive Blau bekämpft werden könnte. Savcovic trifft seine Entscheidung - und wird, wie es so schön heißt, ‚eiskalt erwischt‘.

Mehr möchte man nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt, denn die Serie geht, nachdem schon die Beendigung der Feindschaft zwischen dem Scareman und den Ek-ek eine neue Ära eingeleitet hat, einmal mehr in eine neue Phase über.

Dirk van den Boom erzählt die Geschichte mit einem, trotz der ernsten Situation, zwinkernden Auge, da er so Manches durchaus für das Funktionieren der Handlung notwendige Genre-Klischee auf die Schippe nimmt. Dennoch schafft er es, einige unerwartete Wendungen einzubauen, so dass sich das Publikum bestens unterhalten fühlt.