Berserk 40 (Comic)

Kentaro Miura
Berserk 40
Übersetzung: John Schmitt-Weigand
Panini, 2019, Taschenbuch, 188 Seiten, 7,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1209-1

Rezension von Christel Scheja

Mittlerweile erscheinen die Sammelbände von „Berserk“ nur noch alle neun bis zwölf Monate, je nach dem, wie viel Material inzwischen wieder durch die Magazin-Veröffentlichungen zusammen gekommen sind. Dennoch lässt sich Kentaro Miura nicht beirren und erzählt auf seine detaillierte Weise weiter vom Schicksal seiner Helden.


Die Gemeinschaft ist inzwischen auf der Elfeninsel angekommen und hofft nun auf Heilung für Kjaskar. Und dieser kommen sie immer näher, denn Schielke und Farnese begeben sich auf eine Reise in die verwundete Seele der ehemaligen Kriegerin. Viel haben sie schon an Grauen gesehen, doch das, was sie nun entdecken gibt ihnen endgültig die Antwort, warum sich die junge Frau in den Wahnsinn geflüchtet hat. Doch werden sie Kjaskar wirklich klar machen können, das alles vorbei und sie in Sicherheit ist?

Am anderen Ende der Welt rüsten sich inzwischen zwei große Heere zur Schlacht. Griffith und seine „Neuen Falken“ stellen sich den imperialen Kräften - und nun kommt es darauf an, wer mehr Schwerter und magische Macht besitzt… oder?


Im Prinzip ist es jetzt genauso wie in den Bänden zuvor. Der Autor erzählt akribisch weiter, wie die Heilung von Kjaskar vonstatten geht und bietet dafür auch Details, die vor allem die Herzen der Fans höher schlagen lassen. Dieser Teil der Geschichte verläuft eher ruhig und nimmt sich viel Zeit für die anderen Figuren, die dabei auch Einiges über sich selbst lernen.

Dafür kommt die Action auf der anderen Handlungsebene zurück. Denn hier zelebriert Miura einmal mehr ein Schlachten-Gemälde, lässt die Gegner in epischen Bildern aufeinander treffen und kommt dabei ziemlich ohne Dialog aus.

Es geht also auf beiden Seiten etwas voran, dennoch bleiben gewissen Längen bestehen, hat man das Meiste doch schon einmal in ähnlicher Form im Verlauf der Serie gesehen und erfährt letztendlich nicht mehr viel über den veränderten Griffith und seine neue Existenz als Femuth. Um der Geschichte mehr Kraft zu verleihen fehlt einfach die Tiefe bei den Gegenspielern, werden diese von Band zu Band blasser.

Die Zeichnungen von Miura sind wie immer sehr detailreich und dynamisch, extrem realistisch und lebendig. In dieser Hinsicht hat er an seiner Genauigkeit nichts verloren, nur bei der Geschichte kommt er mittlerweile viel zu langsam voran, was den ansonsten doch guten Eindruck schmälert.

Alles in allem bietet „Berserk“ auch im 40. Band die gewohnte Kost, irgendwo zwischen Action, Fantasy und Horror, bleibt aber leider auch bei dem etwas zu gemächlichen und sich in Details verlierenden Erzählstil.